MotoGP: Empörung über Ducati-Manager

Marc Marquez: «Verließ die Strecke im Krankenwagen»

Von Ivo Schützbach
Marc Marquez war auch mit Platz 4 zufrieden

Marc Marquez war auch mit Platz 4 zufrieden

Bis wenige Runden vor Schluss sah es so aus, als könne Marc Marquez im Mugello-Grand-Prix um einen Podestplatz kämpfen. Weshalb der MotoGP-Gigant aus dem Team Gresini Ducati am Schluss aufgab und Vierter wurde.

Über weite Strecken waren die Kräfteverhältnisse im Mugello-GP klar: Pecco Bagnaia fuhr an der Spitze eine gute halbe Sekunde vor Jorge Martin, Enea Bastianini und Marc Marquez folgten mit einer Sekunde Abstand auf den Positionen 3 und 4.

In der 18. von 23 Runden übernahm Marquez erstmals von Bastianini den dritten Platz. In der vorletzten Runde holte sich der Italiener diesen zurück, überflügelte in der letzten Kurve der letzten Runde auch noch Martin und wurde umjubelter Zweiter.

Marquez blieb der undankbare vierte Rang, 2,064 sec hinter Sieger Bagnaia, der nach dem Sprint auch den Grand Prix in der Toskana gewann.

«Wir wissen, wo wir stehen», räumte der achtfache Weltmeister nach dem Rennen in kleiner Journalistenrunde ein. «Pecco war superstark, aber wir waren einmal mehr sehr nahe an den 24er-Motorrädern dran. Ich habe es genossen und bin insgesamt mit meinem Wochenende glücklich. Die meiste Zeit hing ich im Rennen hinter Bastianini fest, kam aber nicht an ihm vorbei. Letztlich gelang es mir, da hatte ich den Hinterreifen aber schon sehr gestresst. Ich kam Martin Zehntel- um Zehntelsekunde näher, die letzten zwei Runden sah es aber aus, als hätte Bastianini einen neuen Hinterreifen – er war extrem schnell. Ich gab auf und wurde Vierter. Das war einfach für mich. Ich habe viel gewonnen, aber auch viel gelitten. Die vergangenen vier Jahre habe ich viel mehr gelitten, als ich wollte. Ich habe versucht besser zu sein, aber es ging nicht. Deshalb ist der vierte Platz in Mugello ein gutes Resultat für mich.»

«Ich kämpfte gegen den schnellsten Ducati-Fahrer, Bastianini, er ist sehr aerodynamisch», schilderte Marquez, der auf der über ein Kilometer langen Start-Ziel-Geraden nicht vorbeikam. «Er fährt die letzte Kurve sehr gut und machte an dieser Stelle nie einen Fehler. Außerdem bremste er spät. Jeder konnte sehen, wie ich über beide Räder rutschend in die erste Kurve fuhr. Das geht einmal gut, aber kein zweites Mal.»

Am Sonntag war es 952 Tage her, dass Marc Marquez einen Grand Prix gewann. Beim Ducati-Neuling verursacht das keinen zusätzlichen Druck, wie er in Mugello betonte: «Ich gehe nicht mit hohen oder niedrigen Erwartungen in ein Wochenende, das habe ich dieses Jahr gelernt. Am Freitag sehe ich jeweils, wo ich stehe. Ich hatte erwartet, in Mugello zu straucheln. In Montmelo ging es mir gleich, als es an die Rennen ging, war ich aber bei der Musik. Deshalb habe ich keine Erwartungen mehr. Letztes Jahr kam ich mit großen Erwartungen an den Sachsenring – und verließ die Strecke im Krankenwagen. Seid geduldig.»

In der Gesamtwertung hat Marquez jetzt 136 Punkte auf dem Konto und ist WM-Dritter. Zum Führenden Martin fehlen ihm 35 Zähler, zu Bagnaia 17.

Ergebnisse MotoGP-Rennen Mugello (2. Juni):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 23 Runden in 40:51,385 min
2. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,799 sec
3. Jorge Martin (E), Ducati, +0,924
4. Marc Marquez (E), Ducati, +2,064
5. Pedro Acosta (E), KTM, +7,051
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,890
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +10,076
8. Maverick Vinales (E), Aprilia, +11,683
9. Alex Marquez (E), Ducati, +13,535
10. Brad Binder (ZA), KTM, +15,901
11. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +19,182
12. Raul Fernandez (E), Aprilia, +20,307
13. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 20,346
14. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +23,292
15. Alex Rins (E), Yamaha, +23,613
16. Jack Miller (AUS), KTM, +28,417
17. Pol Espargaro (E), KTM, +28,778
18. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +30,622
19. Johann Zarco (F), Honda, +31,457
20. Luca Marini (I), Honda, +32,310
21. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +47,724
– Augusto Fernandez (E), 19 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda 17 Runden zurück
– Takaaki Nakagami (J), Honda, 14 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP-Sprint Mugello (1. Juni):

1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 11 Runden in 19:30,251 min
2. Marc Marquez (E), Ducati, +1,469 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +4,147
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,421
5. Maverick Vinales (E), Aprilia, +7,693
6. Brad Binder (ZA), KTM, +8,271
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +8,571
8. Alex Marquez (E), Ducati, +8,846
9. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +8,984
10. Raul Fernandez (E), Aprilia, +10,085
11. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +10,199
12. Jack Miller (AUS), KTM, +13,988
13. Alex Rins (E), Yamaha, +14,137
14. Pol Espargaro (E), KTM, +18,259
15. Johann Zarco (F), Honda, +18,309
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +19,374
17. Augusto Fernandez (E), KTM, +23,060
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +24,596
19. Luca Marini (I), Honda, +25,587
– Jorge Martin (E), Ducati, 4 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 7 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 9 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Aprilia, 10 Runden zurück
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 10 Runden zurück

WM-Stand nach 14 von 42 Rennen:

1. Martin, 171 Punkte. 2. Bagnaia 153. 3. Marc Marquez 136. 4. Bastianini 114. 5. Acosta 101. 5. Vinales 100. 7. Binder 85. 8. Aleix Espargaro 82. 9. Di Giannantonio 74. 10. Alex Marquez 51. 11. Bezzecchi 45. 12. Raul Fernandez 32. 13.Quartararo 32. 14. Morbidelli 31. 15. Oliveira 31. 16. Miller 27. 17. Augusto Fernandez 13. 18. Mir 13. 19. Zarco 9. 20. Nakagami 8. 21. Rins 7. 22. Pedrosa 7.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 241 Punkte. 2. KTM 140. 3. Aprilia 138. 4. Yamaha 36. 5. Honda 19.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 267 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 202. 3. Gresini Racing MotoGP 187. 4. Aprilia Racing 182. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 119. 6. Red Bull GASGAS Tech3 114. 7. Red Bull KTM Factory Racing 112. 8. Trackhouse Racing 63. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 40. 10. LCR Honda 17. 11. Repsol Honda 13.

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