MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Nach KTM-Großeinkauf: Der MotoGP-Transfermarkt

Von Thomas Kuttruf
Während in der KTM-Zentrale nach dem beeindruckenden MotoGP-Doppel-Deal mit Enea Bastianini und Maverick Vinales die Korken fliegen, hat der Transfermarkt zwei Topfahrer verloren. Wer kommt als nächstes unter den Hammer?

Große Augen gab es, als die KTM-Werkssportabteilung in Munderfing vor wenigen Stunden die Verpflichtung der beiden MotoGP-Siegfahrer Enea Bastianini und Maverick Vinales bekannt gab. Ab 2025 besitzt die Pierer Mobility AG das seit dem Start des Projekts «RC16», hochkarätigste Fahreraufgebot.

Der Glaube in die Fähigkeiten von Brad Binder stand bei KTM nie zur Diskussion und trotz aktueller Ergebnisdelle hat der Südafrikaner weiterhin hohes Potenzial. Brad Binder ist im KTM-Racing-Konstrukt «Mr. RC16». Binder hat sich mehr zu beweisen als einzelne Laufsiege. Seine Mission wird erst mit dem Gewinn des Titels beendet sein.

Pedro Acosta wird gleichfalls nichts anderes im Sinn haben. Auf lange Sicht ist der 20-Jährige das heißeste Eisen mit Potenzial zum Superstar innerhalb des MotoGP-Kosmos.

Für Enea Bastianini kommt der Wechsel ins Österreichisch-Französische Team einem Karriere-Neustart gleich. Der Italiener hat vier Jahre Ducati-MotoGP-Erfahrung und war 2022 bereits Dritter der WM auf einem Kundenmotorrad. Nicht umsonst sitzt «La Bestia» aktuell im Ducati-Werksteam. Der Wechsel auf die RC16 wird für Druck sorgen, doch der 26-Jährige darf sich auf sein unbestrittenes Fahrtalent verlassen.

Das möglicherweise geniale Quartett komplett macht Maverick Vinales. Während Bastianini das Ducati-Wissenfeld abdeckt, bringt der Spanier Eindrücke aus neun Jahren MotoGP mit Suzuki, Yamaha und Aprilia mit. In erster Instanz wurde «Top Gun» aber dank seines Speeds unter Vertrag genommen. Ab 2024 hat Vinales dann realistische Chancen, der erste Pilot überhaupt zu sein, der in der Königsklasse mit vier verschiedenen Herstellern gewinnt.

Der große Wurf der Pierer Mobility AG wird auch auf dem Transfermarkt für weitere Aufregung sorgen. Nach Martin und Márquez sind die beiden nächsten Topfahrer auf einen Schlag vom Markt. Kurzum: Die per WM-Tabelle anerkannt besten sieben MotoGP-Fahrer haben jetzt Verträge für die nächsten Jahre.

Nachdem dem überraschenden Andockmanöver von Vinales bei KTM, werden sich die Manager auf den freien Platz im Aprilia-Werksteam stürzen. Die ersten acht Piloten der Weltmeisterschaft sind bereits nicht mehr verfügbar und wie bereits jüngst auf SPEEDWEEK.com berichtet, wird Fabio Di Giannantonio stärker in den Fokus geraten. Gleiches gilt für Marco Bezzecchi. Der mit Riesentalent gesegnete Wuschelkopf der VR46-Academy würde ebenfalls sehr gut ins Wunschprofil der Aprilia-Werksmannschaft passen.

Für das Aufgebot von Yamaha ist zunächst der weitere Verhandlungsverlauf in Hinblick die Installation eines Kundenteams entscheidend. Tatsache ist aber in jedem Fall, Fabio Quartararo wird bei Yamaha auch 2025 der Pilot mit dem höchsten Dienstgrad sein.

Eine spannende Frage bleibt auch – was passiert mit den bei KTM/GASGAS abgeschobenen Piloten Jack Miller und Augusto Fernandez. Fernandez kann zwar die Ansprüche der Pierer Mobility Gruppe nicht weiter erfüllen, es wäre aber voreilig, den Moto2-Weltmeister von 2022 abzuschreiben. Nach der mentalen Klatsche, die Fernandez durch die Ankunft von Pedro Acosta erlitten hat, steht dem Spanier der eigentliche Durchbruch in einem frischen Umfeld womöglich noch bevor.

Nicht viel anders auch die Lage bei «Thriller Miller». Der Australier ist mit 29 uneingeschränkt diensttauglich. Wenn auch nicht als Mann der Zukunft, auch Miller könnte sich nach erfolgreicher Reha vom Acosta-Effekt sowohl auf einer Kunden-Ducati als auch bei allen anderen Marken als Joker wiederfinden.

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