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Ducati und Aprilia: Trotz und Stille nach KTM-Deal

Von Thomas Kuttruf
Teamkollegen bei Red Bull Tech3 ab 2025: Enea Bastianini und Maverick Vinales

Teamkollegen bei Red Bull Tech3 ab 2025: Enea Bastianini und Maverick Vinales

Während der Noch-Aprilia-Werksfahrer Maverick Vinales mit aufs Foto darf, um die MotoGP-Vertragsunterzeichnung mit KTM festzuhalten, stellt Ducati auf Stur. Enea Bastianini gibt es bis auf Weiteres nur in Rot zu sehen.

Die Überraschung ist gelungen. Die Einigung im Doppelpack mit den MotoGP-Spitzenpiloten Maverick Vinales und Enea Bastinani bringt dem MotoGP-Projekt der österreichischen Pierer Mobility AG den vielleicht entscheidenden Anschub, um den prophezeiten MotoGP-Titelgewinn wahrzumachen.

In Mattighofen/Munderfing wurden nach den jüngsten Transfers von Jorge Martin und Marc Márquez schnell Schlüsse gezogen. Als die beiden Piloten mit den vermeintlich größten Profilen in Richtung Aprilia und Ducati verpflichtet waren, zog das Management der Pierer Mobility Gruppe umgehend die wertvollsten verfügbaren Piloten aus dem Transfergeschehen.

Die Reaktionen der beiden italienischen Werke auf den Rundumschlag der Österreicher sind unterschiedlich. Aprilia schaltete in die Neutral-Stellung und gestatte Vinales trotz gültigem Vertrag bis Ende des Jahres und zu einem frühen Zeitpunkt sich mit dem KTM-Motorsport-Management ablichten zu lassen. Auf SPEEDWEEK-Anfrage nach einem Statement zu der Einigung des Werksfahrers mit KTM folgten aus Italien mit freundlicher Betonung nur die Worte «Kein Kommentar».

In Noale wird es nun vor allem darum gehen, zügig die restlichen Optionen zu bewerten, um den Platz neben Jorge Martin bestmöglich zu belegen. Die beiden Trackhouse-Piloten Miguel Oliveira und Raul Fernandez sind geeignete Kandidaten. Aber auch außerhalb des Aprilia-Stalls wird Massimo Rivola Gespräche führen. Ex-Weltmeister Joan Mir aber auch die beiden VR46-Racer Di Giannantonio und Bezzecchi würden ins Gefüge passen.

In Bologna wird die Abwanderung von Enea Bastianini strikter ausgelegt. Ducati Corse beharrt auf den gültigen Vertrag, untersagt dem Noch-Werksfahrer jegliche öffentliche Aussage oder Kommunikation, die ihn in Verbindung mit einem anderen Hersteller als Ducati zeigt.

Aus sportlicher Sicht kann Ducati den Wechsel aber leichter verkraften als die Konkurrenz aus dem eigenen Land. Das Werksteam ist für die beiden nächsten Jahre mit Pecco Bagnaia und Marc Márquez, die zusammen elf WM-Titel vorweisen können, nominell unschlagbar besetzt.

Doch Bastianini hätte sich bestens als Verteidiger im Rückraum auf einer weiteren Desmosedici-GP25 angeboten. Aber der Italiener will lieber in der Offensive spielen. Nachdem aus der Idee nichts wird, hat Ducati im Fall Bastianini den Rollladen heruntergelassen.

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