MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Pramac Racing 2025: Wer fährt auf welcher Marke?

Von Thomas Kuttruf
In der laufenden MotoGP-Saison läuft es für den Teamweltmeister nach Plan. Mit WM-Leader Jorge Martin kann Pramac Racing als unabhängiges Team erstmals auch die Fahrer-WM zu holen. Aber wie geht es 2025 weiter?

Noch bis Ende Juli hat Paolo Campinoti als großer Entscheider bei Pramac Racing Zeit, seine Strategie der kommenden Jahre festzulegen. Entweder das italienische Team setzt die langjährige und erfolgreiche Partnerschaft mit dem Ducati-Werk in Bologna fort – oder aber Pramac wagt einen Neustart mit Yamaha.

Gut nachvollziehbar ist, dass die Ausrichtung in jedem Fall gut überlegt und vorbereitet sein muss. Dennoch ist es nun Paolo Campinoti der unter Zeitdruck geraten ist. Durch den Transfer-Erdrutsch mit den Beteiligten Jorge Martin, Marc Márquez, Enea Bastianini und Maverick Vinales ist ein ganzes Quartett von Spitzenpiloten vom Markt verschwunden.

Sollte der Pramac-Boss seine Option für zwei Desmodedici GP25 einlösen, dann wäre ein Teil des Deals auch die Ankunft des Rookies Fermin Aldeguer. Der 19-jährige Moto2-Pilot wurde bereits zu Beginn des Jahres von Ducati Corse unter Vertrag genommen, auch in der Hoffnung Pramac eine frische Perspektive zu eröffnen. Kommt es zur Trennung, dann fehlen Pramac gleich zwei Piloten für die Kampagne 2025 mit Yamaha. Denn auch der routinierte Franky Morbidelli hat aktuell noch keinen frischen Vertrag.

Schlägt das Pramac-Pendel für Ducati aus, dann könnte das Team unter dem operativen Management von Gino Borsoi mit Aldeguer und Morbidelli zumindest eine schlüssige Basismannschaft an die Startlinie bringen. Mit welchem Hersteller auch immer sich Pramac im nächsten Jahr zusammen tut, der Teamweltmeister muss akzeptieren, dass kein Pilot der ersten Garde andocken wird. Die nominell stärksten Racer stehen nicht mehr zur Verfügung.

Dass die Situation schon seit längerem verzwickt ist zwischen dem stärksten unabhängigen Team der letzten Jahre und dem Werk aus Bologna, belegt das entstandene Piloten-Dilemma. Wenn auch spekulativ, aber wären sich Pramac und Ducati in der Sache einig, dann wäre es leichter gewesen, Enea Bastianini über Pramac auf einer Werks-Ducati zu halten.

Mit dem italienischen Siegfahrer plus Aldeguer hätte sich früh eine aussichtsreiche Konstellation schaffen lassen. Nach der vergebenen Chance wird es hart für Pramac noch einen Volltreffer bei der Fahrerauswahl zu landen. Erst recht, wenn es zu einer Vereinbarung mit den Japanern kommt. Denn noch ist Yamaha nicht in der Lage, mit einer siegfähigen YZR-M1 zu ködern. Leidensfähige Racer mit Geduld und hohem Tempo sind rar. Johann Zarco, als Ex-Yamaha-Pilot, könnte diese Rolle gut ausfüllen, doch der Franzose ist bereits gebunden.

Piloten vom Format eines Marco Bezzecchi oder Fabio Di Giannantonio auf eine Yamaha zu locken, dafür braucht es in jedem Fall viel mehr als nur gute Worte. Bleibt Pramac aber doch bei Ducati und lotst einen der beiden VR46-Piloten auf einen Werksrenner, dann wird das der Laune in der Ducati-Community wenig zuträglich sein.

Fazit: In den Verhandlungen, auf welchem Motorrad die Pramac-Piloten ab 2025 ins Rennen gehen, sind die Piloten selbst erst einmal zur Nebensache geworden. Auch deshalb muss eine schnelle Einigung vor allem im Interesse von Pramac Racing liegen.

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