Offenes Geheimnis: Pramac Racing wechselt zu Yamaha
Erfolgstruppe: Pramac Racing wird ab 2025 mit Yamaha zusammenarbeiten
Es gilt als beschlossene Sache: Yamaha wird mit Pramac Racing ab der Saison 2025 wieder über ein Satelliten-Team in der MotoGP-WM verfügen. Dies wurde in Assen am Donnerstag hinter vorgehaltener Hand bestätigt. Die offizielle Verlautbarung zu dem strategisch sehr bedeutenden Schachzug könnte noch am Sonntag im Rahmen der Dutch TT in Assen erfolgen.
Trotz der weiterhin bestehenden Option auf Werksmaterial von Ducati hat sich Teameigner und Geschäftsmann Paolo Campinoti dem Vernehmen nach bereits gegen eine weitere Zusammenarbeit mit dem Hersteller aus Bologna entschieden. Pramac ist seit 2005 ein Satelliten-Team des Werks aus Borgo Panigale und feierte als Partner zahlreiche große Erfolge.
Als Krönung holte sich die von Gino Borsoi gemanagte Mannschaft die Team-Weltmeisterschaft 2023. Wie im Vorjahr zur Zeit des Assen-GP führt Pramac Racing mit dem Spanier Jorge Martin auch die Fahrer-WM an. Aus der Garde der aktuellen MotoGP-Piloten starteten auch Weltmeister Pecco Bagnaia, Jack Miller und Johann Zarco für Pramac Ducati.
Der Umstieg von Pramac zu Yamaha bedeutet auch, dass die Karten auf dem Transfermarkt nochmals frisch gemischt werden. Ducati muss für 2025 Moto2-Aufsteiger Fermin Aldeguer bei VR46 oder Gresini unterbringen. Dem 19-jährigen Spanier ist ab 2026 Werksmaterial zugesichert.
Yamaha muss neben Fabio Quartararo noch drei weitere Plätze mit hochkarätigen Piloten befüllen. Routinier Alex Rins bietet sich umso mehr als Kandidat für weitere Yamaha-Jahre an.
Bei Pramac Racing sind mehrere Optionen möglich. Zur Erinnerung: Der jetzige Pramac-Ducati-Fahrer Franky Morbidelli war mit der M1 bereits Vize-Weltmeister. Der Italiener mit brasilianischen Wurzeln kommt gerade jetzt wieder besser in Schuss. Er holte in Mugello mit Rang 6 sein bisher bestes Saisonergebnis, will aber bei Ducati bleiben und könnte bei VR46 landen.
Auch routinierte Siegfahrer Fahrer wie Jack Miller oder Miguel Oliveira könnten bei Pramac Yamaha ein Thema werden. Auch der Name Toprak Razgatiloglu könnte nun tatsächlich eine Rolle spielen. Der Türke, der bereits einen MotoGP-Test für Yamaha absolvierte, bestätigte seinen Wunsch eines Transfers in die Königsklasse, braucht dafür aber die Freigabe von BMW. Mit dem deutschen Hersteller hat Toprak einen Vertrag für die Superbike-WM bis Ende 2026.
Werden die Vereinbarungen zwischen Yamaha und dem Team aus Italien offiziell bestätigt, steht fest, dass sich das Ungleichgewicht im Fahrerlager wieder stärker ausbalanciert. Ducati wird die Anzahl der Bikes von acht auf sechs reduzieren. Yamaha stockt auf vier Bikes auf und zieht damit mit Honda, KTM und Aprilia gleich.