KTM muss nachlegen: Geheimtest auf dem Red Bull Ring
Im Sprint in Sachsen brauste Brad Binder als bester KTM-Pilot am vergangenen Samstag mit 9 sec Rückstand auf Sieger Jorge Martin (Pramac Ducati) als Achter über den Zielstrich, im Grand Prix am Sonntag war Pedro Acosta als Siebter Bester aus dem Quartett der Österreicher – 14,7 sec hinter Sieger und WM-Leader Pecco Bagnaia (Ducati Lenovo).
«Ich muss unsere Fahrer in Schutz nehmen, offensichtlich fehlte ihnen etwas, um besser abzuschneiden», brachte es KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer auf den Punkt.
Zwischen dem Sachsenring und Silverstone (2.–4. August) sind vier Wochen Sommerpause, KTM will diese nutzen, um den Rückstand zur Spitze zu verringern. Diese Woche werden Dani Pedrosa und Pol Espargaro auf dem Red Bull Ring in Spielberg testen, Pedro Acosta wird sie als Beobachter in der Box unterstützen. Denn in der MotoGP-WM gilt: Stammpiloten dürfen nur bei den IRTA-Tests fahren. Oder wenn erfolglose Hersteller Zugeständnisse (Concessions) bekommen, wie sie derzeit Honda und Yamaha haben.
Supertalent Acosta reiste am Montag vom Sachsenring nach Mattighofen und ist dort diese Woche oder sogar noch länger im KTM-Werk. Er war mit dem Wunsch an seinen Arbeitgeber herangetreten, die Werksstruktur besser kennenzulernen, und stieß auf offene Ohren.
«Es ist immer besser, wenn du etwas zu sagen hast und deine Gefühle ausdrücken willst, wenn du das von Angesicht zu Angesicht tust», weiß der 20-Jährige, der in seiner ersten MotoGP-Saison als bester KTM-Fahrer auf dem sechsten WM-Rang liegt. «Es stimmt, dass ich schon Moto3 und Moto2 für sie fuhr, ich bin als Werksfahrer aber noch verhältnismäßig neu. Mal sehen, welche Schlüsse wir ziehen. Innerhalb einer Woche werden Fragen aufkommen, die am ersten Tag nicht da sind.»