Gigi Dall'Igna: «Man braucht zwei Champions im Team»
Am 5. Juni wurde verlautbart, dass Marc Márquez ab 2025 für das Ducati-Werksteam fahren wird. Der achtmalige Weltmeister unterschrieb für zwei Jahre und sicherte sich damit den begehrtesten Platz im MotoGP-Fahrerlager neben Champion Pecco Bagnaia.
Das Ducati-Lenovo-Team wiederum kann ab der nächsten Saison auf das Können und die Erfahrung eines Fahrerduos mit insgesamt elf Weltmeistertiteln zurückgreifen – eine traumhafte Konstellation, die aber auch einiges an Spannung im Werksteam der Roten mit sich bringen wird. Denn weder Bagnaia noch Márquez wird sich mit dem Nummer-2-Status zufriedengeben.
Die Verpflichtung von «MM93» birgt somit ein gewisses Risiko in sich – ein Risiko, das Ducati-Mastermind Gigi Dall'Igna bewusst in Kauf nimmt. «Unser Ziel war, einen weiteren Champion im Team zu haben, der die Weltmeisterschaft gewinnen kann», machte der Italiener im Gespräch mit SPEEDWEEK.com das entscheidende Kriterium bei der Fahrerwahl deutlich. «Wir sind jetzt so weit gekommen, da ist es wichtig, zwei Fahrer zu haben, die die Meisterschaft gewinnen können. Wie es Max Biaggi einmal gesagt hat, ist der Motorrad-Rennsport kein klassisches Musikkonzert. Es kann viel passieren – vor allem mit den neuen Regeln, den Sprintrennen und allem anderen.»
Dall'Igna weiter: «Schauen wir uns an, was letztes Jahr mit Bastianini passiert ist – er war praktisch die ganze Saison weg. Aber es reicht schon, wenn man für zwei oder drei Rennwochenenden ausfällt, um den Anschluss zu verlieren. So wie die Meisterschaft heute aufgebaut ist, ist es wichtig, zwei Fahrer zu haben, die in der Lage sind zu gewinnen.»
Dall'Igna ist überzeugt, mit Márquez neben Bagnaia auf das richtige Pferd zu setzen, um mit der Desmosedici weitere Titel einzufahren. Von seinen Qualitäten ist er überzeugt, vor allem eine Fähigkeit würde ihn von den anderen Fahrern abheben: «Besonders in Linkskurven ist er tierisch gut», so Dall'Igna. «Auf der Bremse sind Pecco und Marc meiner Meinung nach auf dem gleichen Niveau – mal ist der eine besser, mal der andere.»