«Diggia»: Sachsenring – Bali – Misano – Silverstone
Dem Römer Di Giannantonio geht es wie allen Akteuren der MotoGP – trotz eines stets eng getakteten Terminkalender kommt in der Sommerpause schnell Sehnsucht nach dem Wettbewerb auf der Rennstrecke auf. Am kommenden Freitag werden die Piloten der Motorrad-Weltmeisterschaft dann wieder von der Leine gelassen. Noch unklar ist, ob die MotoGP-Piloten alle Trainingseinheiten in den speziellen und noch geheimen, nur für den Jubiläums-GP entworfenen Designs bestreiten werden. Aus Ersatzteilmangel ist zu befürchten, dass die einmaligen Lackteile lediglich beim GP-Highlight am Sonntag ausgefahren werden.
«Diggia» vor den großen Feierlichen zu 75-jahre MotoGP: «Ich kann den Freitagmorgen kaum erwarten! Auch wenn es am Donnerstag eine schöne Überraschung mit der Enthüllung der Sonderlackierung geben wird.»
Der VR46-Pilot, der als Achter der Weltmeisterschaft vor dem Halbzeit-Event zu den positiven Überraschungen zählt, lebte auch in den vergangenen Wochen überwiegend aus Koffer. Für Di Giannantonio endet eine Mini-Weltreise, zu der er ab dem Sachseinring gemeinsam mit Teammanager Pablo Nieto in die Heimat des Team-Hauptsponsors Pertamina aufbrach. «Urlaub ist immer gut: Wir waren zum ersten Mal mit den Farben der Pertamina Enduro auf Bali und wurden sehr herzlich empfangen», so der 25-Jährige.
Nach Südostasien ging es weiter an der Adria. Wie sämtliche offizielle Piloten durfte und wollte sich «Diggia» das große Ducati-Familientreffen beim WDW in Misano nicht entgehen lassen. Selbstredend ging der MotoGP-Star auch beim Race of Champions an den Start – die #49 ging dabei alles anderes als zimperlich zu Werk. Aus der ersten Startreihe hielt sich Di Giannantonio im Gegensatz zu Heißsporn Marc Márquez aus dem Scharmützel heraus. Im Sattel der seriennahen Ducati Panigale landete er als Fünfter direkt hinter Teamkollege «Bez» und noch vor Werkspilot Bastianiani.
Während die meisten Piloten am kommenden GP-Wochenende auf der Insel inzwischen wieder mit freiem Kopf beim Tagesgeschäft auf der Rennpiste sein können, wird sich Di Giannantonio auch weiterhin mit Fragen um seine berufliche Zukunft auseinandersetzen müssen. Denn neben dem Verbleib in der VR46-Mannschaft und damit auf einem konkurrenzfähigen Renner steht der Italiener auch mit dem Pramac Racing und Yamaha in Verhandlung. Auf einem vermeintlich weniger schlagkräftigen Technik-Paket wartet hier potenziell ein direkter Vertrag mit dem japanischen Hersteller, der momentan in der Marken-WM vor Rivale Honda liegt.
Bleibt der aktuell bestplatzierte Pilot der WM ohne Vereinbarung für 2025 bei VR46, dann soll das neue Arbeitsgerät eine Desmosedici GP25 werden.