Mir (17.): Mit üblen Vibrationen schneller als Martin
Joan Mir (36) presst sich an Raul Fernandez vorbei
Platz 19 im kurzen Sprint, Position 17 im großen Preis von Österreich. Mit der Strecke in der Steiermark hatte das niederschmetternde Ergebnis für den MotoGP-Weltmeister von 2020 allerdings nichts zu tun. Denn der Mallorquiner gilt als ausgesprochener Liebhaber des Red Bull Rings – hier holte Mir 2016 seinen ersten GP-Sieg auf der Moto3-KTM von Leopard Racing.
Aktuell bleibt dem Honda-Werksfahrer aber weiter nichts anderes übrig, als um den Anschluss zu kämpfen. Doch – es hätte noch schlimmer kommen, wie 2023 als Mir auch auf einer seiner Lieblingspisten von der RC-V flog. In der Zielankunft sieht Mir dann aber auch den einzigen großen Vorteil: «Wir stecken derzeit in einem unglaublich intensiven Programm. Wir rollen das Problem auf und es ist sehr wichtig, maximal viele Erkenntnisse zu gewinnen. Ich wollte das Rennen deswegen unbedingt sauber beenden und das haben wir geschafft.»
Joan Mir weiter: «Es war eine echte Herausforderung, durchzufahren. Ich bin ehrlich, es war besonders wegen massiven Vibrationen, die mit der neuesten Spezifikation gekommen sind, sehr schwer das Bike präzise zu fahren. Dazu kam eine schwierige Kontrolle des Motors. Es gab Situationen in denen der Grip hinten bereits abriss, als ich das Gas noch nicht geöffnet hatte. Und wenn du dann anfängst zu beschleunigen, dann ist ein reines Dauerrutschen – was nicht gut ist für den Verschleiß des Gummis. »
Fakt ist aber auch, trotz offensichtlicher Probleme bei der Laufkultur litt Joan Mirs Honda nicht unter Leistungsmangel. Auf der Topspeed-Liste rangierte die #36 weit oben und vor Jorge Martins Ducati GP24 sowie Pol Espargaros RC16-Entwicklungsträger.
Gebremst wurde Mir aber noch massiver vom spezifischen Problem auf dem Red Bull Ring eines blockierenden Vorderrads. Etliche Piloten beklagten das komplexe Phänomen. Am heftigsten zu spüren bekommen hatte es Pedro Acosta, der am Freitag mit stehendem Vorderreifen bei rund 270 km/h zu Boden ging.
Mir: «Das stehende Vorderrad ist für uns ein Stück weit normal, aber hier war es wieder sehr intensiv. Wenn wir es schaffen, das Bike dabei komplett gerade und stabil zu halten, ist es zu kontrollieren. Aber auch mir macht es keine Freude, mit über 200 km/h dahinzurutschen. Gefährlich wird es aber erst dann, sobald ein wenig Schräglage dazukommt. In Spielberg ist es etwas vor der Schikane sehr heikel, denn das volle Verzögern findet in leichter Links-Schräglage statt und dann müssen wir rechts abbiegen.»
In seiner schnellsten Runde war der Honda-Werksfahrer über 1,2 Sekunden langsamer als Sieger Bagnaia. Noch hinter Markenkollege Nakagami, der sogar zwei Punkte aus Österreich mitnahm, landete Mir mit über 40 Sekunden auf die Spitze zwischen den Yamaha-Fahrern Alex Rins und Fabio Quartararo auf Rang 17.
Noch diese Woche sitzt Joan Mir wieder auf seinem Arbeitsgerät. Auf der Strecke in Misano setzt Honda mit allen Piloten den Testmarathon fort. Mit Rivale Yamaha teilt sich Honda Schicksal und Rennstrecke.
Ergebnisse MotoGP Spielberg, Rennen (18. August):
1. Francesco Bagnaia, (I) Ducati, 28 Runden in 42:11,173 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +3,232 sec
3. Enea Bastianini (I) Ducati +7,357
4. Marc Márquez (E), Ducati, +13,836
5. Brad Binder (ZA), KTM, +18,620
6. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +21,206
7. Maverick Viñales (E), Aprilia, +24,322
8. Franco Morbidelli (I), Ducati, +27,677
9. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +28,829
10. Alex Márquez (E), Ducati +30,268
11. Pol Espargaró (E), KTM +30,526
12. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +30,702
13. Pedro Acosta (E), KTM, +33,736
14. Takaaki Nakagami (J), Honda, +36,310
15. Augusto Fernandez (E), KTM, +36,522
16. Alex Rins (E), Yamaha, +37,571
17. Joan Mir (E), Honda, +40,432
18. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 43,788
19. Jack Miller (AUS), KTM, +44,134
20. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +44,576
21. Johann Zarco (F),Honda, +54,126
22. Stefan Bradl (D), Honda, +54,923
– Raúl Fernández (E), Aprilia, 1 Runde zurück
– Luca Marini (I), Honda, 23 Runden zurück
Ergebnisse MotoGP Spielberg, Sprint (17. August):
1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 14 Runden in 20:59,768 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +4,673 sec
3. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +7,584
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +9,685
5. Jack Miller (AUS), KTM, +10,421
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +10,523
7. Brad Binder (ZA), KTM, +10,941
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +11,932
9. Pol Espargaró, (E), KTM, +15,101
10. Pedro Acosta (E), KTM, +16,611
11. Maverick Viñales (E), Aprilia, +16,759
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +17,943
13. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +18,304
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +19,185
15. Johann Zarco (F), Honda, +21,330
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +22,940
17. Luca Marini (I), Honda, +25,830
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +26,622
19. Joan Mir (E), Honda, +27,458
20. Alex Márquez (E), Ducati, +37,870
– Augusto Fernández (E), KTM, 3 Runden zurück
– Alex Rins (E), Yamaha, 4 Runden zurück
– Marc Márquez (E), Ducati, 4 Runden zurück
– Stefan Bradl (D), Honda, 9 Runden zurück
WM-Stand nach 22 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 275 Punkte. 2. Martin 270. 3. Bastianini 214. 4. Marc Marquez 192. 5. Vinales 139. 6. Binder 128. 7. Acosta 125. 8. Aleix Espargaro 113. 9. Di Giannantonio 104. 10. Alex Marquez 98. 11. Bezzecchi 73. 12. Morbidelli 73. 13. Oliveira 55. 14. Quartararo 49. 15. Miller 47. 16. Raul Fernandez 46. 17. Augusto Fernandez 16. 18. Zarco 14. 19. Mir 13. 20. Nakagami 13. 21. Rins 8. 22. Pedrosa 7. 23. Pol Espargaro 6. 24. Marini 1.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 389 Punkte. 2. Aprilia 208. 3. KTM 194. 4. Yamaha 53. 5. Honda 28.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 489 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 343. 3. Gresini Racing MotoGP 290. 4. Aprilia Racing 252. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 177. 6. Red Bull KTM Factory Racing 175. 7. Red Bull GASGAS Tech3 141. 8. Trackhouse Racing 101. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 57. 10. LCR Honda 27. 11. Repsol Honda 14.