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Titelkampf, Runde 14: Pecco Bagnaia vs. Jorge Martin

Von Thomas Kuttruf
Sieben Punkte trennen WM-Spitzenreiter Jorge Martin von Verfolger Pecco Bagnaia

Sieben Punkte trennen WM-Spitzenreiter Jorge Martin von Verfolger Pecco Bagnaia

Beim zweiten Kräftemessen in Misano wird die führende Position der MotoGP-Tabelle zwischen Jorge Martin und Pecco Bagnaia verhandelt. Bei sieben Zählern Differenz zwischen den Ducati-Piloten gibt es keinen Top-Favoriten.

Ganz gleich, welche Überraschungen der GP der Emilia Romagna am kommenden Wochenende über dem Fahrerlager ausschüttet, sicher ist , nur Jorge Martin oder Francesco Bagnaia ­– und damit zwei Piloten einer Ducati Desmosedici mit aktuellster Spezifikation  – werden Europa für die direkt anstehende Asien-Tournee als WM-Spitzenreiter verlassen.

Während vor einem Jahr der spätere Weltmeister Pecco Bagnaia bereits mit 36 Punkten Vorsprung in den Flieger nach Indien stieg, ist, checkt Jorge Martin mit sieben Zählern Vorsprung für die zweite Misano-Runde ein. Aufgrund der Situation aus den letzten Rennen fällt es Buchmachern schwer, einen Favoriten für Runde 14 des Kalenders auszumachen.

Jorge Martin, der 2023 den GP-Sieg an der Adria holte, aber zuletzt durch einen Denkfehler und den frühzeitigen Bike-Wechsel ein Spitzenergebnis verschenkte, hatte dem Weltmeister beim jüngsten Sprint eine kalte Dusche verpasst. Mit seinem brillanten Auftritt von Startplatz 4, hatte der Pramac-Pilot demonstriert, dass er auch auf der Hausstrecke des Rivalen aus Pesaro mehr als nur konkurrenzfähig ist.

Bei den jüngsten Testfahrten in Misano konzentrierte sich der Spanier auf die erste Kontaktaufnahme mit dem neuen Michelin-Vorderreifen. Ansonsten lag der Fokus bei Pramac mangels neuer Teile auf der Feinarbeit mit dem bestehenden Material. Während Weltmeister Bagnaia und Teamkollege Bastianini den Misano-Test mit verschiedenen Spezifikationen bestritten, muss Martin weiter mit dem Status quo des ersten Rennwochenendes arbeiten. Ob daraus ein Vor- oder Nachteil entsteht, das wird allein von den Bedingungen auf der Piste abhängen.

Erst soeben wurde etwa die für morgen in der Nachbarschaft von Misano geplante Enthüllung eines Kunst- und Gedenkwerkes zu Ehren von Marco Simoncelli aufgrund miserablen Wetters auf Sonntag verschoben. Die aktuell sehr wechselhaften Verhältnisse an der Adria könnten also erneut den Ausschlag geben.

Unter regulären Bedingungen läuft alles auf ein enges Rennen zwischen den beiden Dominatoren hinaus, die nicht umsonst unangefochten an der Spitze des Klassements liegen – Marc Márquez fehlen 46 Punkte auf den WM-Zweiten Bagnaia. Für den Lenovo-Piloten muss es vor allem darum gehen, einen weiteren Ausfall zu vermeiden. Denn während Bagnaia mehr Siege (10:7) auf dem Konto hat – so sind dort doppelt so viele Ausfälle verbucht. 6:3 lautet hier die Bilanz zu Gunsten des «Martinators».

Noch spannender wird die Ausgangslage vor Misano II durch vier weitere Aspiranten. Marc Márquez stapelt tief. Ab nach den letzten beiden GP-Auftritten nimmt der #93 niemand mehr eine defensive Kommunikationsstrategie ab. Hinter dem geschlossenen Boxentor ist die Gresini-Mannschaft längst ebenfalls hungrig auf den WM-Titel.

Dazu kommt  Franky Morbidelli, der in Misano erstmals ein siegfähiges Tempo erreicht hatte. Auch beim Test war «Morbido» mit an der Spitze zu finden.

In der Boxengasse traut zudem jeder Enea Bastianini weitere Siege zu. Für den Vierten der WM-Tabelle wird es einmal darum gehen, sich bereits am Samstag eine ideale Ausgangslage in Form eines Startplatzes in einer der ersten beiden Reihen zu sichern.

Als heißester Kandidat für eine erfolgreiche Sprengung der kompletten Ducati-Festspiele gilt GASGAS-Held Pedro Acosta. Der Spanier scheiterte im ersten Anlauf, geht aber nach einem positiven Test mit einer Extra-Schippe Ehrgeiz auf die Piste.

WM-Chef Jorge Martin wird jedenfalls nichts unversucht lassen, um seine Spitzenposition im Sprint weiter auszubauen. Schafft es dagegen Bagnaia bereits den Samstag wieder für sich zu entscheiden, dann beginnt die WM beim GP am nächsten Sonntag wieder einmal neu.

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