MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Brad Binder: «Es gibt nichts, was wir besser können»

Von Thomas Kuttruf
Brad Binder nach zwei Strafen 2023 auf Platz 6 in Mandalika

Brad Binder nach zwei Strafen 2023 auf Platz 6 in Mandalika

Fans und Aktive erinnern sich noch bestens an den letztjährigen Auftritt des KTM-Stars Brad Binder auf der Rennstrecke in Indonesien. Im negativen Sinne hatte der Südafrikaner die Rolle des GP-Entertainers übernommen.

Bereits in der vierten Runde fegte er nach einem Verbremser den von Startplatz 1 losgefahrenen Luca Marini von der Bahn. Bei einer zweiten Kollision räumte «Brad Attack» Miguel Oliveira aus dem Weg. Trotz der doppelten Long-Lap-Bestrafung überfuhr die #33 die Ziellinie als Sechster. Auch die viertschnellste Rennrunde besagte: Mit KTM ist zu rechnen.

Brad Binder, der sich den Medien am Mandalika Street Circuit vor dem ersten Trainingstag in bester Laune zeigte, traute sich dennoch keine klare Prognose zu: «Fakt ist, unser Bike, unser Set-up, das hat nichts mehr viel mit dem zu tun, was wir hier 2023 gefahren haben.»

Binder zu den großen Unterschieden im Vergleich zur erfolgreicheren Saison 2023: «Wir haben an sehr vielen Dingen gearbeitet und uns in etlichen Aspekten verbessert – aber wir haben vor allem auch unsere größte Stärke verloren. Wir hatten immer eine Stärke, die herausragend war. Unsere Schwächen konnten wir immer mit einem starken Punkt, dem Verhalten auf der Bremse, kompensieren. Das war unsere Domäne. Doch die anderen haben aufgeholt und können das mittlerweile genauso gut. Das heißt, wir müssen uns in einer Disziplin wieder absetzen.»

Der Routinier weiter: «Auf der Bremsen, in den Kurven und beim Beschleunigen, wir sind in allen Bereichen nicht unauffällig, wir brauchen einen Schritt.»

Als schwierig nannte Binder dabei auch die Beziehung zu dem aktuellen Vorderreifen des Ausrüsters Michelin. Wir beanspruchen derzeit die Front extrem. Dadurch wird für uns der Grenzbereich sehr schmal. Entweder funktioniert er perfekt, oder gar nicht und ich stürze.»

Auch die Fakten belegen das kritische Verhalten auf der RC16 – die KTM-Piloten sind klarer Spitzenreiter der Crash-Rangliste. Da Michelin wie bereits 2023 in Indonesien eine eigene Spezifikation verteilt, werden die Karten teilweise neu gemischt. Brad Binder: «Das macht es sehr schwierig, eine klare Vorhersage zu treffen. Wir wissen nicht, wie sich das, was Michelin hier einsetzt, mit unserem jetzt komplett anderen Setting verträgt. Aber es ist auch eine Chance.»

Vor den beiden Rennen in Indonesien ist der Zug für Binder in Richtung WM-Spitze abgefahren. Erschlagende 116 Punkte fehlen dem KTM-Star auf Marc Marquez – und von hinten drückt mit nur acht Zählern Abstand Heißsporn Pedro Acosta.

WM-Stand nach 28 von 40 Rennen:

1. Martin, 341 Punkte. 2. Bagnaia 317. 3. Bastianini 282. 4. Marc Márquez 281. 5. Binder 165. 6. Acosta 157. 7. Viñales 149. 8. Aleix Espargaro 127. 9. Alex Márquez 121. 10, Di Giannantonio 121. 11. Bezzecchi 108. 12. Morbidelli 102. 13. Quartararo 73. 14. Oliveira 71. 15. Miller 58. 16. R. Fernández 49. 17. Zarco 22. 18. Nakagami 21. 19. Mir 20. 20. A. Fernández 20. 21. Rins 15. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 5. 25. Bradl 2. 25. Marini 1. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 500 Punkte. 2. KTM 239. 3. Aprilia 234. 4. Yamaha 84. 5. Honda 42.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 599 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 443. 3. Gresini Racing 402. 4. Aprilia Racing 276. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 229. 6. Red Bull KTM Factory Racing 223. 7. Red Bull GASGAS Tech3 177. 8. Trackhouse Racing 120. 9. Monster Energy Yamaha 88. 10. LCR Honda 43. 11. Repsol Honda Team 25.

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