MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Bringt KTM Aki Ajo als MotoGP-Teammanger in Stellung?

Von Johannes Orasche und Thomas Kuttruf
Aki Ajo ist im Gespräch als MotoGP-Teammanager bei KTM

Aki Ajo ist im Gespräch als MotoGP-Teammanager bei KTM

Nachdem der Italiener Francesco Guidotti bei KTM als MotoGP-Teammanager zum Ende der Saison abberufen wird, deutet alles darauf hin, dass der erfolgreichste Teamchef der Moto2 und Moto3 das Steuer übernimmt: Aki Ajo.

Im Rahmen des zweiten GP-Wochenendens in Misano wurde klar, dass Teammanager Francesco Guidotti im kommenden Jahr nicht mehr im Kommandostand bei KTM stehen wird. Nach drei Jahren erfolgt die Trennung – auf Wunsch der Österreicher. 

Im gleichen Schuss kochte im Fahrerlager zunächst das Gerücht hoch, Spaniens GP-Legende und KTM-Testfahrer Dani Pedrosa werde den Posten übernehmen. Eine hübsche Schlagzeile, aber nur warme Luft. Auch wenn Konzernchef Stefan Pierer begeistert von Dani Pedrosa ist und ihn auch als Wunschkandidat für eine Führungsrolle in Betracht ziehen würde, der Testpilot kommt nicht infrage.  Der 54-fache GP-Sieger und frischer Familienvater will vom permanenten Leben aus dem Koffer in der Position eines Teamchefs nichts mehr wissen.

Da in Misano auch Guidottis Vorgänger Mike Leitner im Fahrerlager zu Gast war, wurde die nächste Verbindung gesponnen. 

Auch eine Lösung mit Pedrosa und Mike Leitner als Doppelspitze wäre eine Option – mit GP-Urgestein Leitner fiele auch die Sprachbarriere zwischen Rennteam und der Management-Ebene.

Leitner wurde Ende der Saison 2021 durch eben Francesco Guidotti ersetzt, war aber weiterhin für KTM als Entwickler eines Kundensportprogramms tätig – und wird dies auch weiterhin machen. Mike Leitner war in Italien um weitere Kooperationsgespräche für das umfassende Kundensportprogramm zu führen.

So denkbar ein Paket mit Leitner als Mann für die Organisation im Hintergrund und Pedrosa als Ex-MotoGP-Ass für den bestmöglichen Transfer von Knowhow aus dem Testteam in die Renn-Mannschaft wäre, KTM wird den vielleicht direktesten Weg gehen.

Die heißeste Aktie für die große Aufgabe des Teammanagers bei Red Bull KTM Factory Racing ist der pragmatische Finne Aki Ajo, der in den Klassen Moto3 und Moto2 eine überragende Erfolgsquote aufweist. Seine eigene Mannschaft könnte Ajo beruhigt in die Hände von Sohn Niklas Ajo geben, der auch längst in führender Funktion agiert und längst auf eigenen Beinen steht. 

Aki Ajo, der wie Sohn Nikals ebenfalls selbst aktiver Racer war, gilt als absoluter KTM-Vertrauensmann und würde bei Red Bull-KTM wieder auf seinen ehemaligen Schützling Pedro Acosta treffen, der ab 2025 neben Brad Binder fahren wird. Nach den WM-Titeln in der Moto3 und der Moto2 hätten sie das nächste gemeinsame Ziel vor der Brust. Auch mit Binder hat Ajo bereits einen Moto3-WM-Titel geholt. Insgesamt erreichte die Mannschaft des Finnen überragende neun WM-Titel.

Für Aki Ajo, zudem seit Jahren als Manager von Jack Miller tätig ist, wäre die Aufgabe in der MotoGP-Struktur der Pierer Mobility Gruppe Anerkennung und Herausforderung zugleich.

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