Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Vinales (Aprilia/9.): Nur auf Alleinfahrt schnell

Von Friedemann Kirn
Für Maverick Vinales ging von Platz 3 rückwärts auf 9

Für Maverick Vinales ging von Platz 3 rückwärts auf 9

Startplatz 3 von Maverick Viñales schürte im Aprilia-Werksteam die Hoffnungen auf einen Erfolg im Sprintrennen von Motegi. Doch «Top Gun» fiel schon beim Losfahren weit zurück – und blies dann vergeblich zur Jagd.

Während die Überzahl von Ducati-Piloten rund um Vinales problemlos vom Fleck kam, fiel der 29-jährige am Start zurück, wurde in der ersten Kurve vollends von der Meute verschluckt und kam erst als Elfter aus der ersten Runde zurück, eingeklemmt zwischen Jack Miller und Alex Marquez vor sowie Marco Bezzecchi hinter ihm. Ein epischer Kampf zwischen dem Aprilia-Star und seinen nächsten Konkurrenten entbrannte, wobei zunächst keiner in der Gruppe entscheidende Treffer landen konnte. Erst im Endspurt setzte sich der RS-GP-Pilot zumindest gegen Bezzecchi durch, musste Miller und Marquez jedoch ziehen lassen – und mit einem eher ernüchternden 9. Rang vorliebnehmen.

«Nach dem Start spielte das Ride Height-Device nicht mehr mit, die Gabel blieb eingefedert und schnellte nicht in ihre Ausgangsposition zurück. Ich zog zwei-, dreimal an der Bremse, doch das machte keinen Unterschied. Ohne das Bike richtig kontrollieren zu können, eierte ich durch die erste Kurve, und als ich wieder das Gas aufdrehte, machte das Bike Wheelies, und ich fiel noch weiter zurück», schilderte Vinales.

An der Tatsache, dass neben dem Start auch die erwartete Aufholjagd misslang, gab es auch für Vinales selbst nichts zu beschönigen. «Ich sage ganz ehrlich: Ich hatte nicht den Rhythmus, um den Jungs vor mir eins auszuwischen. Wenn ich den Rhythmus gehabt hätte, hätte ich überholt und das Weite gesucht, doch es ging nicht», seufzte er. «Ich bin happy mit meinem Qualifying, wir haben im Training mehr als 100 Prozent gegeben. Doch im Rennen klappte es nicht. Es scheint, dass ich nur wirklich schnell fahren kann, wenn ich allein bin. Wenn ich mit anderen um die Wette fahre, wird es sofort sehr kompliziert.»

Warum das so ist, konnte er auf einleuchtende Weise erklären. «Was ich spüre ist, dass wir auf den Geraden nicht schnell genug sind. Wir kommen den anderen nicht nahe genug», erklärte er zunächst. Und weiter: «Ich bremse relativ früh, nehme dann aber viel Speed in die Kurve mit. Dort kommt der Moment, wo mir die anderen den Weg versperren: Sie bremsen ihre Bikes spät und brutal ab, sind in der Kurvenmitte langsam, beschleunigen dann aber wieder ebenso brutal auf die nächste Gerade hinaus. Doch dafür haben wir nicht das Drehmoment. Ich halte meine Geschwindigkeit in der Kurve, meine Fahrweise ist komplett anders.»

Als Beispiel für seine Not nannte Vinales die berüchtigte Spitzkehre im zweiten Teil der Strecke von Motegi. «Dort macht die Aprilia nach dem Aufrichten ständig Wheelies. Dann kommt diese Bergabgerade, und obwohl sie sehr lang ist, komme ich nie in Schlagdistanz, auch mit Windschatten nicht. Ich versuche, mich heranzubremsen, doch die anderen sind einfach zu weit weg. An einen echten Angriff ist nicht zu denken.»

Deshalb setzt Maverick Vinales seine Hoffnungen im Hauptrennen darauf, dass ihm endlich ein lupenreiner Start gelingt. «Ich will unbedingt mit den Schnellsten losfahren, das ist meine oberste Priorität. Nur dann kann ich ein gutes Resultat erzielen», ließ er wissen. «Wenn ich wieder in die Gruppe im Mittelfeld zurückfalle, bin ich blockiert – denn ich habe nicht einmal den Hauch einer Chance zum Überholen.»

Ergebnisse MotoGP Motegi, Sprint (5. Oktober):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 12 Runden in 21:01,074 min
2. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,181 sec
3. Marc Marquez (E), Ducati, +0,349
4. Jorge Martin (E), Ducati, +2,498
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +4,326
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +4,446
7. Alex Marquez (E), Ducati, +11,444
8. Jack Miller (AUS), KTM, +11,875
9. Maverick Vinales (E), Aprilia, +11,947
10.Marco Bezzecchi (I), Ducati, +12,299
11. Raul Fernandez (E), Aprilia, +14,559
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +14,645
13. Luca Marini (I), Honda, +15,886
14. Johann Zarco (F), Honda, +16,170
15. Augusto Fernandez (E), KTM, +20,522
16. Alex Rins (E), Yamaha, +24,415
17. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +25,482
18. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +32,620
– Joan Mir (E), Honda, 1 Runde zurück
– Aleix Espargaro (E), Aprilia, 3 Runden zurück
– Pedro Acosta (E), KTM, 4 Runden zurück
– Takaaki Nakagami (J), Honda, 8 Runden zurück
– Brad Binder (ZA), KTM, 10 Runden zurück

WM-Stand nach 31 von 40 Rennen:

1. Martin, 372 Punkte. 2. Bagnaia 357. 3. Bastianini 300. 4. Marc Márquez 295. 5. Acosta 181. 6. Binder 173. 7. Viñales 163. 8. Aleix Espargaro 127. 9. Di Giannantonio 126. 10. Bezzecchi 125. 11. Morbidelli 125. 12. Alex Márquez 124. 13. Quartararo 82. 14. Oliveira 71. 15. Miller 60. 16. R. Fernández 55. 17. Zarco 31. 18. Nakagami 25. 19. Rins 20. 20. Mir 20. 21. A. Fernández 20. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 5. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 549 Punkte. 2. KTM 265. 3. Aprilia 248. 4. Yamaha 93. 5. Honda 51.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 657 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 497. 3. Gresini Racing 419. 4. Aprilia Racing 290. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 251. 6. Red Bull KTM Factory Racing 233. 7. Red Bull GASGAS Tech3 201. 8. Trackhouse Racing 126. 9. Monster Energy Yamaha 102. 10. LCR Honda 56. 11. Repsol Honda Team 25.

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