Joan Mir: «Endlich zurück auf einer Fahrerstrecke»
Joan Mir kennt auf Phillip Island sowohl das Siegerpodest als auch das Kiesbett
Für den Mallorquiner Joan Mir war die jüngste Asien-Reisen in Hinblick auf die Resultate ein volles Fiasko. Nach einem Crash in Indonesien flog Mir auch beim Heim-Event seines Arbeitgebers in Motegi von der Piste. Doppelt ärgerlich: In Indonesien hatte Honda-Kollege Johann Zarco mit zwei Top-10 Zielleinläufen den Fortschritt an der RC213V dokumentiert. Beim Versuch, es dem Franzosen in Japan gleichzutun, wurde Mir noch in der ersten Runde von Alex Marquez eliminiert.
Für die erst nach einem Aufschrei des Honda-Werksfahrers geahndete Aktion muss der Gresini-Pilot in Australien nun eine Long-lap ins Rennprogramm einplanen. Die Saison hat Joan Mir längst abgeschrieben. In der WM-Tabelle teilt sich der Routinier Rang 20 mit Yamaha-Pilot Rins sowie Tech3-Pilot Fernandez.
Im Finale der Weltmeisterschaft 2024 muss es für den 27-Jährigen, der auch 2025 wieder auf der Werks-Honda sitzen wird, darum gehen, auf Augenhöhe mit dem aktuell klar besser positionierten Johann Zarco (17.) um weitere WM-Punkte zu kämpfen. Mit Blick auf den Piloten der LCR-Kunden-Honda dürfte das kein leichtes Unterfangen sein – denn Zarco, der vor einem Jahr auf Phillip Island seinen ersten MotoGP-Sieg schaffte, wird in Downunder extramotiviert agieren.
Beim neuerlichen Abflug ans andere Ende der Welt betonte Mir die Sonderstellung des Australien-GP: «Ich fahre wirklich gerne auf Phillip Island. Es ist eine großartige Strecke und ich habe viele gute Erinnerungen daran - mein WM-Debüt und auch meinen ersten Titelgewinn. Eine Strecke, auf der man viele enge Rennen fahren kann und auf der die Fahrer einen großen Einfluss haben.»
Zur Erinnerung: 2023 sahen die MotoGP-Fans ein episches Rennen. Jorge Martin, der bis zur letzten Runden geführt hatte, landete nach einem dramatischen Finale mit einer Sekunde Rückstand auf Zarco nur als Fünfter im Ziel. Joan Mir, der sich an seine Titel-Erlebnisse auf der Moto3-Honda im Jahr 2017 zurückerinnert, dürfte aber auch den Crash 2023 zur Rennmitte nicht vergessen haben.
Mir sehnt sich auf der Fahrerstrecke von Phillip Island speziell nach viel Zeit auf der Strecke und möglichst vielen produktive Test- und Rennkilometern: «Was wir an diesem Wochenende in Australien brauchen, ist ein besseres Qualifying und etwas Glück. Es darf nicht so weitergehen wie in den vergangenen Rennen, weil wir zu viele Daten verpassen. Ich weiß, dass unser Speed da ist und ich weiß, dass wir in der Lage sind, mehr zu leisten, als wir in letzten Übersee-Rennen gezeigt haben.»
Etwas mehr Fahrzeit als die meisten anderen MotoGP-Kollegen wird der Spanier der Honda-Werksmannschaft bereits am Donnerstag einsammeln. An der Seite der Australier Jack Miller und GP-Legende Michael «Quick Mick» Doohan wird Joan Mir an der offiziellen Motorrad-Parade über die Insel von Phillip Island teilnehmen.
WM-Stand nach 32 von 40 Rennen:
1. Martin, 392 Punkte. 2. Bagnaia 382. 3. Bastianini 313. 4. Marc Márquez 311. 5. Binder 183. 6. Acosta 181. 7. Viñales 163. 8. Morbidelli 136. 9. Bezzecchi 134. 10. Di Giannantonio 134. 11. Aleix Espargaro 134. 12. Alex Márquez 124. 13. Quartararo 86. 14. Oliveira 71. 15. Miller 66. 16. R. Fernández 56. 17. Zarco 36. 18. Nakagami 28. 19. Rins 20. 20. Mir 20. 21. A. Fernández 20. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 5. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 574 Punkte. 2. KTM 275. 3. Aprilia 255. 4. Yamaha 97. 5. Honda 56.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 695 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 528. 3. Gresini Racing 435. 4. Aprilia Racing 297. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 268. 6. Red Bull KTM Factory Racing 249. 7. Red Bull GASGAS Tech3 201. 8. Trackhouse Racing 127. 9. Monster Energy Yamaha 106. 10. LCR Honda 64. 11. Repsol Honda Team 27.