Formel 1: Nächste Verstappen-Strafe kommt

Aleix Espargaro (9.): Schmerzhafter Start, gutes Ende

Von Thomas Kuttruf
Noch vor Zarco: Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaro

Noch vor Zarco: Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaro

Nach einem frühen Besuch in der Ambulanz von Buriram, war der Auftritt von Aleix Espargaro beim MotoGP-Spektakel in Thailand zunächst in Frage gestellt. Doch der zähe Aprilia-Pilot war am Start – und fuhr auf Platz 9.

Ausgerechnet Veteran Aleix Espargaro erwischte es bei seinem drittletzten MotoGP-Auftritt gleich zu Beginn der Bestandsaufnahme in Buriram. Das erste freie Training war noch keine 10 Minuten alt, da warf Espargaro seine Aprilia RS-GP mit Wucht neben die Rennstrecke. Das Vorderrad war beim Anbremsen der letzten Kurve schlagartig weggerutscht.

Erst nach einer halben Stunde wurde aus dem Medical Center Entwarnung gegeben – der Katalane war glimpflich gekommen, musste aber das Zeittraining am Nachmittag mit einer starken Nacken- und Rückenzerrung auslassen. Zu diesem Zeitpunkt war auch unklar, ob der 35-Jährige am Renntag seinen Abschiedsrunden in Thailand drehen würde.

Den düsteren Prognosen zum Trotz entwickelte sich das Rennwochenende positiv. Während die meisten Piloten wenig Spaß mit der nassen Piste am Sonntag hatten, kam es Espargaro in doppelter Hinsicht entgegen: «Ich hatte keine Probleme mit dem Regen. Auch wenn das Rennen im Regen dann sehr lang wurde, war es weniger anstrengend und nach dem Crash am Freitag war das hilfreich. Auch die Aprilia hat sich gefreut.»

Damit spielte der Werksfahrer auf die bekannte Empfindlichkeit der RS-GP bei hitzigen Bedingungen ab. 2023 musste Teamkollege Vinales sein vor Hitze kollabierendes Renngerät frühzeitig abstellen.

Nach dem aus Aprilia-Sicht miserablen Sprintrennen am Samstag – die beste RS-GP erreichte nur die 14. Position – konnte speziell die beiden Werksfahrer am Sonntag aufzeigen und beide Maschinen in den Top-10 unterbringen.

Aleix Espargaro sprach nach der Steigerung von einem guten Rennen: «Ich hatte heute ein viel besseres Gefühl und ein gutes Rennen. Die Pace war viel besser als im Trockenen. Gegen Mitte des Rennens waren wir ganz nahe dran an den Zeiten der Top-3. Ärgerlich war, dass ich einen großen Fehler gemacht habe. In Kurve 3 bin einmal so weit gegangen, dass ich viel Zeit und auch Positionen verloren habe.»

Der Spanier weiter: «Es war schade, dort habe ich dann Maverick verloren. Wir hatten nahezu die gleiche Pace, aber auch die gleichen Probleme. Was uns aufgehalten war die nicht ausreichende Traktion hinten. Aber es ist im Nassen weniger extrem.»

Als positiv bewertete der zukünftige Honda-Testfahrer die Arbeiten seiner Technik-Mannschaft: «Was mir gut getan hat – wir sind hier auf eine frühere Variante der 2024-Aerodynamik zurückgewechselt. Es war der richtige Schritt; und es gab weitere Ansätze an der Schwinge und der Geometrie. Wir suchen weiter nach Traktion und ich freue mich, das Paket nun in Malaysia auszutesten.»

Trotz der versöhnlichen Ergebnisse der beiden Aprilia-Werkspiloten verlor das Werk aus Noale in Thailand weiter Boden auf KTM in der Herstellerwertung. Denn am Sonntag hatten die Österreicher gleich RC16 auf den Rängen 3,5 und 6 geparkt. Will Aprilia die Vizemeisterschaft, gilt es im Schlussspurt 26 Punkte aufzuholen.

Ergebnisse MotoGP Buriram, Rennen (27. Oktober):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 26 Runden in 43:38,108 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +2,905 sec
3. Pedro Acosta (E), GASGAS, +3,800
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +4,636
5. Jack Miller (AUS), KTM, +5,532
6. Brad Binder (ZA), KTM, +5,898
7. Maverick Viñales (E), Aprilia, +8,498
8. Johann Zarco (F), Honda, +17,672
9. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +18,588
10. Alex Márquez (E), Ducati, +21,163
11. Marc Márquez (E), Ducati, +22,251
12. Luca Marini (I), Honda, +22,859
13. Taka Nakagami (J), Honda, +24,531
14. Enea Bastianini (I), Ducati, +27,090
15. Joan Mir (E), Honda, +30,870
16. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 50,021
– Augusto Fernandez (E), GASGAS, 3 Runden zurück
– Alex Rins (E), Yamaha, 4 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 10 Runden zurück
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 19 Runden zurück
– Raúl Fernández (E), Aprilia, 20 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 23 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Buriram, Sprint (26. Oktober):

1. Enea Bastianini (I), Ducati, 13 Runden in 19:13,131 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +1,357 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,372
4. Marc Márquez (E), Ducati, +5,402
5. Alex Márquez (E), Ducati, +10,140
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +11,087
7. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +11,538
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +11,680
9. Brad Binder (ZA), KTM, +13,692
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +14,483
11. Jack Miller (AUS), KTM, +18,397
12. Johann Zarco (F), Honda, +18,544
13. Joan Mir (E), Honda, +19,265
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +19,688
15. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +19,988
16. Augusto Fernandez (E), GASGAS, +21,298
17. Alex Rins (E), Yamaha, +21,413
18. Taka Nakagami (J), Honda, +23,400
19. Luca Marini (I), Honda, +23,979
20. Maverick Viñales (E), Aprilia, +29,474
21. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +39,389
– Pedro Acosta (E), GASGAS, 3 Runden zurück

WM-Stand nach 36 von 40 Rennen:

1. Martin, 453 Punkte. 2. Bagnaia 436. 3. Marc Márquez 355. 4. Bastianini 345. 5. Binder 203. 6. Acosta 197. 7. Viñales 180. 8. Di Giannantonio 165. 9. Morbidelli 155. 10. Aleix Espargaro 143. 11. Bezzecchi 137. 12. Alex Márquez 136. 13. Quartararo 93. 14. Miller 82. 15. Oliveira 71. 16. R. Fernández 66. 17. Zarco 48. 18. Nakagami 31. 19. Rins 23. 20. Mir 21. 21. A. Fernández 21. 22 Marini 14. 23. Pol Espargaro 12.24. Pedrosa 7. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 648 Punkte. 2. KTM 302. 3. Aprilia 276. 4. Yamaha 104. 5. Honda 68.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 781 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 608. 3. Gresini Racing 491. 4. Aprilia Racing 323. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 302. 6. Red Bull KTM Factory Racing 285. 7. Red Bull GASGAS Tech3 218. 8. Trackhouse Racing 137. 9. Monster Energy Yamaha 116. 10. LCR Honda 79. 11. Repsol Honda Team 35.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: Freude in Texas, Ärger in Mexiko

Von Dr. Helmut Marko
​Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko spricht in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne über ermutigende Leistungen beim USA-GP und die Ernüchterung eine Woche später in Mexiko.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 31.10., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 31.10., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 31.10., 04:30, ORF Sport+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Do. 31.10., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Do. 31.10., 05:25, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Do. 31.10., 05:30, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 31.10., 06:00, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Do. 31.10., 07:50, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Do. 31.10., 12:30, ORF Sport+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Do. 31.10., 13:45, Motorvision TV
    Monster Jam Championship Series
» zum TV-Programm
6.66 27091103 C3010212015 | 6