Marc Marquez (11./Ducati): So kam es zu dem Sturz
Marc Marquez stürzte im Thailand-GP, konnte aber weiterfahren
Sieg oder Kies – das schien das Motto von Marc Marquez in Buriram zu sein. Der Spanier kämpfte im Rennen mit Francesco Bagnaia (Ducati) um den Sieg, stürzte jedoch unter den schwierigen Bedingungen und fiel zurück. Er konnte nach dem Sturz weiterfahren und kam an Position 11 ins Ziel. Für ihn war dennoch klar: Er war der schnellste Mann auf der Strecke.
Zu Beginn des Rennens konnte sich Marquez zusammen mit Francesco Bagnaia und Jorge Martin (Ducati) vom Rest des Feldes absetzen. Als Martin einige Fehler machte, gelang es Marquez, den Pramac-Piloten problemlos zu überholen. In den folgenden Runden saß er hinter Bagnaia fest. «Ich war nicht in der Lage, Bagnaia sauber zu überholen», gab Marquez zu.
Seine einzige realistische Chance auf ein Überholmanöver sah Marquez in Kurve 12. «Dort hätte ich ihn erwischen können. An anderen Bremspunkten war ich zu weit weg. In den langsamen Kurven fühlte ich mich besser, und in den Sektoren 3 und 4 war ich schneller als Bagnaia», so Marquez.
Doch es gab ein Problem: Marquez wollte eine Überhitzung der Reifen vermeiden. Trotz Regen lagen die Asphalttemperaturen zu Rennbeginn bei 46 Grad Celsius. Eine zu starke Überhitzung hätte nicht nur die Reifen belastet, sondern auch den Reifendruck erhöht. «Ich musste den Vorderreifen kühl halten, um einen Angriff starten zu können», erklärte Marquez.
Doch daraus wurde nichts. Beim Sturz in Runde 14 versuchte der Spanier in seinem typischen Stil, das Wegrutschen des Vorderrads wieder aufzufangen – vergeblich. «Bei nur 1,5 Grad mehr Schräglage verlor ich den Vorderreifen», analysierte er später. Spätestens, als er über die Misano-Kerbs rutschte, war die restliche Schlitterpartie unvermeidbar.
Eines fiel ebenfalls auf: Auf den Geraden zogen die Ducati GP24 regelmäßig seiner GP23 davon. Marquez führt das auf ein Downgrade seiner Maschine zurück. «Sie haben uns einige Teile genommen. Die GP24 erhielt in einigen Bereichen eine Evolution, aber dieses Motorrad fahre ich nicht», so Marquez, der in der kommenden Saison in den Genuss des neuesten Ducati-Modells, der GP25, kommen wird.
Nach seinem Sturz startete Marquez eine beherzte Aufholjagd und überholte dabei unter anderem seinen ehemaligen Teamkollegen Joan Mir (Honda). Eine Berührung mit Mir brachte ihm jedoch eine Strafe ein, und er musste seine Position zurückgeben. «Joan verlor drei Positionen in der Runde und bremste mich aus – ich hatte keine Hinterradbremse mehr. Wir hatten Kontakt. Ich habe ihn daraufhin vorbeigelassen und gleich wieder überholt.» Marquez beendete das Rennen schließlich auf Position 11.
Vor dem Thailand-Wochenende hatte Marc Marquez rechnerisch noch Titelchancen. Diese sind 2024 nun dahin. Für den Rest der Saison liegt sein Fokus darauf, seinen Vorsprung auf Enea Bastianini im Kampf um WM-Rang 3 zu verteidigen. Aktuell hält Marquez 356 Punkte und liegt damit vor dem Italiener, der im Rennen stürzte. Bereits nächstes Wochenende steht in Sepang/Malaysia das vorletzte Saisonrennen an.
Ergebnisse MotoGP Buriram, Rennen (27. Oktober):
1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 26 Runden in 43:38,108 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +2,905 sec
3. Pedro Acosta (E), GASGAS, +3,800
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +4,636
5. Jack Miller (AUS), KTM, +5,532
6. Brad Binder (ZA), KTM, +5,898
7. Maverick Viñales (E), Aprilia, +8,498
8. Johann Zarco (F), Honda, +17,672
9. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +18,588
10. Alex Márquez (E), Ducati, +21,163
11. Marc Márquez (E), Ducati, +22,251
12. Luca Marini (I), Honda, +22,859
13. Taka Nakagami (J), Honda, +24,531
14. Enea Bastianini (I), Ducati, +27,090
15. Joan Mir (E), Honda, +30,870
16. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 50,021
– Augusto Fernandez (E), GASGAS, 3 Runden zurück
– Alex Rins (E), Yamaha, 4 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 10 Runden zurück
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 19 Runden zurück
– Raúl Fernández (E), Aprilia, 20 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 23 Runden zurück
Ergebnisse MotoGP Buriram, Sprint (26. Oktober):
1. Enea Bastianini (I), Ducati, 13 Runden in 19:13,131 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +1,357 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,372
4. Marc Márquez (E), Ducati, +5,402
5. Alex Márquez (E), Ducati, +10,140
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +11,087
7. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +11,538
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +11,680
9. Brad Binder (ZA), KTM, +13,692
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +14,483
11. Jack Miller (AUS), KTM, +18,397
12. Johann Zarco (F), Honda, +18,544
13. Joan Mir (E), Honda, +19,265
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +19,688
15. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +19,988
16. Augusto Fernandez (E), GASGAS, +21,298
17. Alex Rins (E), Yamaha, +21,413
18. Taka Nakagami (J), Honda, +23,400
19. Luca Marini (I), Honda, +23,979
20. Maverick Viñales (E), Aprilia, +29,474
21. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +39,389
– Pedro Acosta (E), GASGAS, 3 Runden zurück
WM-Stand nach 36 von 40 Rennen:
1. Martin, 453 Punkte. 2. Bagnaia 436. 3. Marc Márquez 355. 4. Bastianini 345. 5. Binder 203. 6. Acosta 197. 7. Viñales 180. 8. Di Giannantonio 165. 9. Morbidelli 155. 10. Aleix Espargaro 143. 11. Bezzecchi 137. 12. Alex Márquez 136. 13. Quartararo 93. 14. Miller 82. 15. Oliveira 71. 16. R. Fernández 66. 17. Zarco 48. 18. Nakagami 31. 19. Rins 23. 20. Mir 21. 21. A. Fernández 21. 22 Marini 14. 23. Pol Espargaro 12.24. Pedrosa 7. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 648 Punkte. 2. KTM 302. 3. Aprilia 276. 4. Yamaha 104. 5. Honda 68.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 781 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 608. 3. Gresini Racing 491. 4. Aprilia Racing 323. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 302. 6. Red Bull KTM Factory Racing 285. 7. Red Bull GASGAS Tech3 218. 8. Trackhouse Racing 137. 9. Monster Energy Yamaha 116. 10. LCR Honda 79. 11. Repsol Honda Team 35.