MotoGP: Stefan Bradl fährt sein letztes Rennen

Pedro Acosta in großer Staubwolke: «Shit happens!»

Von Bernhard M. Höhne
Pedro Acosta gelang erneut der Einzug ins Q2

Pedro Acosta gelang erneut der Einzug ins Q2

Red Bull-GASGAS-Held Pedro Acosta war am Trainingsfreitag des MotoGP-Finales in einen spektakulären Sturz verwickelt. Der Rookie haderte außerdem noch mit dem Belag des Kurses vor den Toren von Barcelona.

Es war, neben Taka Nakagamis Bestzeit, die aufsehenerregendste Situation im ersten freien Training des großen WM-Finales: Irritiert durch KTM-Pilot Brad Binder kollidierte Tech3-Ass Pedro Acosta am Ausgang von Kurve 5 mit seinem plötzlich neben ihm auftauchenden Teamkollegen Augusto Fernandez– beider RC16-Racer gingen zu Boden. Die Szene sorgte für reichlich Kleinholz, denn beide Motorräder verteilten Trümmerteile auf der Strecke. Es folgte eine zwischenzeitliche Unterbrechung der Session, um die Strecke zu reinigen. Im Anschluss gingen dann beide Fahrer wieder auf Zeitenjagd. Pedro Acosta brannte unbeeindruckt von der Kollision die zweitschnellste Zeit des freien Trainings in den katalanischen Asphalt.

Im Anschluss wollte der Spanier jedoch nicht mehr allzu viele Worte über die Situation verlieren: «Shit happens! Lasst uns nicht mehr dran denken, denn es war niemand Schuld und wir sind beide in Ordnung. Alles, was in so einer Situation schiefgehen konnte, ist schiefgegangen.»

Wesentlich drängender war für den Zwanzigjährigen die Vorbereitung auf den Rest des Rennwochenendes. Als besonders schwierig schätzt er dabei die Haftungsbedingungen der Strecke in der Nähe von Barcelona ein. Dies war auch beim katalanischen Grand Prix im Mai der Fall, als im Laufe des Wochenendes, vorwiegend in Kurve Fünf, eine Reihe von Piloten über das Vorderrad abflogen.

Dies könne auch am letzten MotoGP-Wochenende des Jahres 2024 zum Problem werden: «Die Haftung der Strecke ist genauso mies wie beim letzten Rennen im Mai. Der einzige Unterschied ist, dass es jetzt sogar noch leichter ist, über das Vorderrad auszurutschen. Die Rundenzeiten waren nicht schneller, das Motorrad hat sich noch mehr bewegt. Deshalb ist es schwierig, etwas Positives über die Strecke zu sagen. Der Grip ist der schlechteste aller Strecken in dieser Saison. Unsere drängendste Frage ist, welche Reifen wir verwenden können. Obwohl wir hier viele Mischungen zur Auswahl haben, wird die Auswahl schwer.»

Warum dies ausgerechnet auf dem Kurs in Montmelo ein Problem sei, erschließe sich dem Spanier nicht. Schließlich wurde die Strecke vor wenigen Jahren neu asphaltiert: «Wir haben hier keine Bodenwellen, wir haben keine Risse im Asphalt und die Strecke wurde nicht notdürftig ausgebessert. Trotzdem haben wir auf diesem Asphalt keine Haftung, und das, obwohl der Belag noch ziemlich neu ist. In Motegi gab es ähnliche Voraussetzungen und dort hat es funktioniert.»

Im weiteren Verlauf des Freitags konnte der Rookie mit der Startnummer 31 im Zeittraining erwartungsgemäß direkt im wichtigen Q2 platzieren. Wenn auch als Neunter nicht souverän, wie nach dem FP1 erwartet, berichtet Acosta voller Zuversicht: «Wir sind glücklich, weil wir im Vergleich schnell unterwegs waren. Ich hatte zwar im Zeittraining etwas mehr Probleme, aber die habe ich generell am ersten Tag. Ich weiß, dass ich daran arbeiten muss.»

Vor dem letzten MotoGP-Event des Jahres liegt Acosta auf WM-Rang 5 und mit 209 Punkten nur drei Zähler vor seinem zukünftigen Teamkollegen Brad Binder.

Ergebnisse MotoGP Barcelona, Zeittraining (15. November):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 1:38,918 min
2. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +0,080 sec
3. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +0,107
4. Johann Zarco (F), Honda, +0,279
5.Jorge Martín (E), Ducati, +0,296
6. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,306
7. Alex Márquez (E), Ducati, +0,377
8. Marc Márquez (E), Ducati, +0,443
9. Pedro Acosta (E), KTM, +0,500
10. Enea Bastianini (I) Ducati, +0,549
11. Jack Miller (AUS) KTM, +0,570
12. Takaaki Nakagami (J), Honda, +0,838
13. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,873
14. Alex Rins (E), Yamaha, +0,876
15. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,892
16. Luca Marini (I), Honda, +1,076
17. Brad Binder (ZA), KTM, +1,096
18. Joan Mir (E), Honda, +1,207
19. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,221
20. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +1,486
21. Augusto Fernandez (E), KTM, +1,171
22. Michele Pirro (I), Ducati, +1,868
23. Stefan Bradl (D), Honda, +2,110

Ergebnisse MotoGP Barcelona, FP1 (15. November):

1. Takaaki Nakagami (J), Honda, 1:40,501 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,411 sec
3. Alex Márquez (E), Ducati, +0,414
4. Brad Binder (ZA), KTM, +0,451
5. Jorge Martín (E), Ducati, +0,470
6. Enea Bastianini (I) Ducati, +0,568
7. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,582
8. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,626
9. Jack Miller (AUS) KTM, +0,677
10. Marc Márquez (E), Ducati, +0,695
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,745
12. Luca Marini (I), Honda, +0,858
13. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,895
14. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +0,897
15. Johann Zarco (F), Honda, +0,980
16. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +1,007
17. Alex Rins (E), Yamaha, +1,152
18. Augusto Fernandez (E), KTM, +1,210
19. Joan Mir (E), Honda, +1,216
20. Michele Pirro (I), Ducati ,+1,397
21. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +1,437
22. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,569
23. Stefan Bradl (D), Honda, +1,769

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