Pit Beirer (KTM) verteidigt Fremdfischen: Kein Acosta
KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer
KTM leistet mehr Nachwuchsarbeit als jeder andere Hersteller im MotoGP-Paddock, natürlich musste sich Motorsport-Direktor Pit Beirer die Frage gefallen lassen, weshalb 2025 von Aprilia und Ducati kommenden Fahrer auf dem Bike sitzen und keine selbst ausgebildeten.
«Wir haben uns mit diesen vier Fahrern für zwei Jahre festgelegt», erklärte der Badener im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Brad und Acosta sind unsere eigenen Burschen, wir mussten aber auch schauen, dass wir performancemäßig das bestmögliche Fahrerpaket schnüren. Somit kommen Enea und Maverick dazu. Ehrlicherweise sehe ich in der Moto2 momentan nicht den nächsten Pedro Acosta und haben uns deshalb getraut, auch um die Bude zwei Jahre zu festigen.»
Beirer weiter: «Wir sehen nicht, dass in dieser Zeit einer soweit ist, dass er unbedingt einen MotoGP-Platz braucht. Würden wir sehen, dass der nächste Acosta bereit ist, dann hätten wir nicht genau so agiert. Um den nächsten Großen rauszubringen, braucht es in der Moto2 wieder etwas Grundlagenarbeit. Zwischen Pedro und dem Rest der Welt gibt es auch noch sehr gute Rennfahrer, aber wie schwierig der Sprung von der Moto2 in die MotoGP ist… Wir hatten es schon mehrfach, dass die Moto2-Weltmeister aufgestiegen sind und im Jahr danach, oder sogar Jahre danach, eine schwierige Zeit haben. Wir waren euphorisch und dachten, unsere Junior-Pyramide wächst durch die Decke, haben dann aber erlebt, wie schwierig es ist mit dem Weltmeister oder dem Vize in der MotoGP zu bestehen. Du brauchst einen außergewöhnlichen Moto2-Sieger, dass er nahtlos in die MotoGP kann.»
Am Dienstag sehen wir beim ersten Wintertest auf dem Circuit de Catalunya in Montmelo bei Barcelona erstmals die Neuzugänge Maverick Vinales und Enea Bastianini aus den Werksteams von Aprilia und Ducati auf der RC16, die das KTM-Quartett neben Acosta und Brad Binder komplettieren und Jack Miller sowie Augusto Fernandez ersetzen.
In der Moto2-WM setzt der österreichische Hersteller im Team von Aki Ajo weiterhin auf den Türken Deniz Öncü, hinzu kommt der Niederländer Collin Veijer, dieses Jahr mit dem Team Liqui Moly Husqvarna Intact Dritter der Moto3-WM.