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Staatspreis für verstorbenen «Portimao-Chef» Pinheiro

Von Thomas Kuttruf
Posthume Ehrung für Paulo Pinheiro

Posthume Ehrung für Paulo Pinheiro

Im vergangenen Juli berichtete SPEEDWEEK.com mit Schwermut vom überraschenden Tod Paulo Pinheiros. Der «Chef von Portimao» war mit nur 52 Jahren verstorben. Portugal würdigt seine Verdienste posthum.

Die Nachricht vom unerwarteten Tod Pinheiros hatte die gesamte Rennsportwelt in Betroffenheit gestürzt. Ob Zweirad- oder Vierradwelt, jeder, der den Initiator und Geschäftsführer der Rennstrecke von Portimao kennengelernt hatte, vermisste zugleich einen cleveren Geschäftsmann als einen leidenschaftlichen Motorsportler.

Paulo Pinheiro hatte bereits dadurch für Furore gesorgt, dass er seine Vision einer modernen Motorsportstätte inmitten einer vor allem durch Tourismus geprägten Region konsequent bis an den Zielstrich geführt hatte.

Doch als die einzigartige Rennstrecke an der Algarve 2008 den Betrieb aufnahm, da legte Paulo Pinheiro erst richtig los. Nach und nach gelang es dem Gründer und Geschäftsführer des Autodromo die bedeutendsten Rennserien an die Algarve zu holen.

Nur gut zehn Jahre nach den ersten Trackdays und lokalen Rennevents war Pinheiro mit seinem Team auf dem Rennstrecken-Olymp angekommen. 2020 fanden Superbike-Weltmeisterschaft, MotoGP und Formel 1 auf dem Areal unweit der Ferien-Metropole Portimao statt.

Für die Motorrad-Piloten verkörpert die Rennstrecke, die in ihrer Popularität die veraltete Anlage von Estoril schnell ausgebootet hatte, vor allem eine einzigartige Achterbahn. Keine andere Rennstrecke in Europa bietet ein Layout mit ähnlich vielen technisch anspruchsvollen Abschnitten und blinden Einlenkpunkten. Die radikale Strecke ist bei den meisten Fahrern extrem beliebt, forderte aber auch schon viele Opfer.

In der Kritik standen und stehen dabei vor die Kiesbetten mit untypisch scharfkantiger Struktur. Die Karriere von Sandro Cortese fand an der Algarve genauso ein frühzeitiges Ende wie die Laufbahn von MotoGP-Pilot Pol Espargaro. Beide Weltmeister konnten sich von ihren Verletzungen in Portimao nie wieder zur Gänze erholen. Der Popularität des Lebenswerks von Paulo Pinheiro tat das keinen Abbruch.

Wenige Monate nach dem tragischen Tod des Visionärs wurde Paulo Pinheiro in der vergangenen Woche von seinem Land für die Verdienste in der Region posthum geehrt. An der Verleihung des nationalen Preises für Tourismus nahmen der Staatssekretär für Tourismus, Pedro Machado, verschiedene Akteure des Tourismussektors sowie die Jury der Initiative teil.

Mit der Nominierung und der posthumen Auszeichnung durch die Jury des nationalen Tourismuspreises werden das Vermächtnis von Paulo Pinheiro und sein Beitrag zur Entwicklung des Tourismus an der Algarve gewürdigt.

Dass ein umtriebiges Zentrum für Rennsport und eine touristische Region gemeinsam existieren können, unterstreicht auch der verlängerte Vertrag der MotoGP.  Zwei Monate nach dem Tod des Rennstrecken-CEO hatte Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta die Vereinbarung bis 2026 für die Austragung des Portugal-GP in Portimao bestätigt.

Ezpeleta brachte es auf den Punkt: «Seit wir zum ersten Mal auf dem Autodromo an der Algarve waren, ist es zu einem Favoriten für viele Fans und Fahrer geworden, und es ist leicht zu erkennen, warum. Es ist nicht nur ein wunderschöner Ort, um Rennen zu fahren, sondern auch die Veranstaltung selbst hat sich von Jahr zu Jahr verbessert, und wir sind sehr stolz darauf, dass wir einen so positiven wirtschaftlichen, sportlichen und sozialen Einfluss auf die Region ausüben können.»

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