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Suzuki-Comeback: Ja und Nein zur MotoGP-Rückkehr

Von Thomas Kuttruf
Kaum waren die MotoGP-Motoren abgestellt, fiel im Nachhall der Saison das Wort Suzuki. Der Konzernchef der Ende 2022 ausgestiegenen Marke hatte die Motivation zum Wettbewerb bekundet. Wunsch oder Wirklichkeit?

Große Teile der MotoGP-Community hatten mit anhaltendem Kopfschütteln reagiert, als Suzuki den Ausstieg aus der Topliga des Motorradrennsports bekanntgab – und vollstreckte. Denn als die Japaner den Stecker zogen, befand sich das Team mit den Piloten Joan Mir und Alex Rins alles andere als in einer sportlich ausweglosen Situation. Fans erinnern sich: 2020 gelang Joan Mir der Titelgewinn, Rins siegte wenigen Wochen vor dem Ausstieg 2022 in Australien und als Krönung auch noch beim kombinierten WM- und Suzuki-Finale in Valencia.

Bereits damals bestätigte Suzuki, dass eine Rückkehr in die MotoGP nicht ausgeschlossen sei. Aufsehen erregte zuletzt eine Aussage des aktuellen Präsidenten des Unternehmens, Toshihiro Suzuki. Der Chef des gleichnamigen Konzerns bekräftigte in einem Gespräch mit der italienischen Tageszeitung Corriere dello Sport die Bemühungen einer Rückkehr in den Wettbewerb auf höchster Ebene.

In seinem Statement unterstreicht der Präsident des in Hamamatsu ansässigen Herstellers, dass der Rennsport nur in einer Allianz mit einer stimmigen Produktpalette stattfinden kann.

Toshihiro Suzuki: «Die Siege in der MotoGP waren für uns natürlich sehr wichtig. Es spielt jedoch keine große Rolle, wenn wir kein vollständiges und vielfältiges Modellangebot für alle Motorradliebhaber haben. Und ich denke nicht, dass wir uns momentan in dieser Situation befinden. Für uns ist es wichtig, schnell ein vollständiges Produktsortiment anzubieten, das die heutigen Fahrer zufriedenstellt. Wenn alles gut läuft, werden wir dann zum Rennsport zurückkehren – und wieder gewinnen.»

Klar ist, Suzuki will sich zumindest einen Spalt in der MotoGP-Türe offenhalten, um eine Rückkehr unter idealen Rahmenbedingungen vorantreiben zu können. Ein Wiedereinstieg der Japaner in den nächsten Jahren, selbst zum Start der neuen MotoGP ab 2027, kann aber ausgeschlossen werden.

Selbst wenn Suzuki angefangen hat, die Palette an sportlichen Motorrädern teilweise zu sanieren, von einer Sport-Offensive ist man noch weit entfernt. Hinzu kommt als wichtiger Faktor, dass ein Wiedereinstieg enorme Ressourcen erfordern würde. Selbst ohne Suzuki herrscht bereits heute ein Personalmangel an Spitzenkräften. Auch ein japanischer Konzern wie Suzuki wäre nicht in der Lage sich in absehbarer wieder einsatzfähig, geschweige denn konkurrenzfähig zu machen.

Auch Dorna-Spitzenmanager Carlos Ezpeleta bestätigte gegenüber SPEEDWEEK.com mehrfach, dass eine Veränderung der MotoGP-Kapazität bis auf Weiteres nicht vorgesehen ist. Fünf Hersteller, elf Teams, 22 Piloten – so die klare Formel der Motorrad-Königsklasse.

Nachvollziehbar ist, dass Suzuki als global agierender Motorradhersteller, der erwiesenermaßen die Fähigkeiten besitzt, ein erfolgreiches MotoGP-Projekt zu betreiben, im Gespräch bleiben will. Eine praktische Rückkehr der bis vor 24 Monaten in der MotoGP präsenten Marke fällt aber weiterhin in die Kategorie Wunschgedanke.

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