MM93 über Bagnaia: «Er muss die Führung übernehmen»
Marc Marquez
2024 hatte Marc Marquez eine erfolgreiche MotoGP-Saison bei Gresini Ducati – er gewann drei Grand Prix sowie ein Sprintrennen und wurde Dritter in der Gesamtwertung. Sein Ziel war es jedoch immer, mit einem Werksteam einen weiteren Titel zu gewinnen. «Wenn man aus einer schwierigen Situation kommt, muss man natürlich eine Strategie für die Zukunft haben, und genau das habe ich 2023 geplant, als ich die Entscheidung traf, zu Gresini zu gehen», sagte Marquez im Interview mit seinem Sponsor Estrella Galicia 0,0. «Alles, was danach kam, war eine Folge der guten Ergebnisse auf der Rennstrecke. Ich habe dieses Jahr zwar keinen Titel gewonnen, aber auf persönlicher und beruflicher Ebene habe ich viel mehr gewonnen. Ich habe mich wiedergefunden, ich konnte meine sportliche Karriere verlängern und musste mir keine Gedanken darüber machen, ob ich weitermachen soll oder nicht. Im Moment ist das zwar unvorstellbar, aber in der Situation, in der ich mich befand, habe ich mit diesem Gedanken gespielt.»
Der 31-Jährige findet 2025 im Ducati-Werksteam die besten Voraussetzungen vor, um seinen neunten WM-Titel – den siebten in der MotoGP – zu holen. «Ich bin im besten Team mit dem besten Motorrad, und mein zukünftiger Teamkollege hat zwei Meisterschaften gewonnen. Dieses Jahr hat er bis zum letzten Rennen mit Jorge Martin gekämpft und die WM um zehn Punkte verloren. Ich habe alle Werkzeuge für den Titelkampf, es liegt jetzt alles in meinen Händen», weiß Marquez.
Beim Test in Barcelona fuhr Marquez das erste Mal die GP25. Zudem hatte er die Gelegenheit, das Team und die Arbeitsweise der Werkstruppe kennenzulernen. «Man beginnt zu verstehen, weshalb Ducati auf diesem Niveau ist. Am Mittwochmorgen nach dem Test hatte ich bereits Anrufe, in welche Richtung wir gehen würden. Das ist etwas Neues für mich», erzählte der achtfache Weltmeister. Über seinen neuen Teamkollegen Pecco Bagnaia meinte er: «Es ist eine Situation, die ich zuvor noch nie erlebt habe – in einer Box anzukommen und der Typ, der die führende Rolle hat, ist jemand anderes. Es ist Pecco, weil er Ducati zwei Weltmeistertitel geschenkt und letztes Jahr elf Rennen gewonnen hat. Logischerweise muss er es sein, der in der Vorsaison und bei den ersten Rennen die Führung übernimmt.»
Mit Gigi Dall'Igna wird er einen der kreativsten Köpfe in der MotoGP an seiner Seite haben. Ist der Italiener für Marquez der beste Ingenieur? «Gigi Dall'Igna ist für mich der beste Anführer. Es gibt eine Menge guter Ingenieure. Es wird welche geben, die besser und einige, die schlechter sind als er. Am Ende muss man aber ein Anführer sein, denn man muss auch eine Gruppe von Menschen führen», so der Spanier.