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Pecco Bagnaia: «Es sollte nie eine Nummer eins geben»

Von Stephan Moosbrugger
MotoGP-Ass Pecco Bagnaia sieht sich 2025 im Ducati-Werksteam nicht in der Führungsrolle. Für ihn befinden sich beide Fahrer auf dem gleichen Niveau. Eine Philosophie, auf die sich Marc Marquez zuerst einstellen muss.

Ducati-Werksfahrer Pecco Bagnaia lieferte sich mit Pramac-Pilot Jorge Martin bis zum Saisonfonale in Barcelona ein spannendes Duell um den MotoGP-WM-Titel. Am Ende hatte er um zehn Punkte das Nachsehen. Der Italiener hat 2024 zwar mehr Rennen gewonnen als jeder andere – 11 Grand-Prix-Siege –, machte aber zu viele Fehler. Vor allem in den Sprintrennen ließ er mit seinen Ausfällen zu viele Punkte liegen. Martin wurde Weltmeister, weil er der Beständigere war.

«Wir haben deutlich gesehen, dass man aus vielen Dingen lernen kann, denn der Sieg ist nicht das Wichtigste», gab Bagnaia gegenüber den Kollegen von GPone zu. «Wir haben so viel erreicht und sind jedes Mal, wenn wir das Rennen beendet haben, unter den Top-3 gelandet, außer in Austin, und das ist meiner Meinung nach ein schönes Ergebnis. Stürze und die verschiedenen Pechsträhnen, die wir hatten, waren sicherlich nicht hilfreich, aber in bestimmten Situationen dient eine Niederlage meiner Meinung nach als Lektion, und wir wissen definitiv, was wir tun müssen, um keine Fehler mehr zu machen.

Trotz des verpassten WM-Titels zieht Bagnaia eine positive Bilanz. «Es war eine großartige Saison und wir sollten stolz sein. Ich bin sehr stolz auf mein Team und Ducati im Allgemeinen. Wie ich schon sagte, manchmal hilft eine Niederlage in anderen Aspekten, denn wenn ich den Titel gewonnen hätte, hätte man definitiv nicht den Sportsgeist gesehen, den Ducati immer hatte und der uns in den letzten drei Jahren vorgeworfen wurde. Im Schlechten muss man immer auch das Gute sehen», so der 27-Jährige.

Bagnaia gilt selbst als fairer Sportsmann. 2025 wird er mit Marc Marquez einen achtfachen Weltmeister als Teamkollegen haben. «Wir haben ein Dreamteam», meinte Lenovo-Teammanager Davide Tardozzi. Jedoch bringt diese herausragende Fahrerpaarung auch einiges an Zündstoff mit sich. Marquez sagte kürzlich, dass Bagnaia nächstes Jahr die Führungsrolle übernehmen müsse – zumindest in der Vorsaison und bei den ersten Rennen.

«Ich glaube, dass es keine Nummer eins in der Box gibt und auch nie geben sollte», so die Antwort von Bagnaia. «Die Saison beginnt immer auf gleicher Basis. Die Fahrer sind auf dem gleichen Niveau und haben das gleiche Mitspracherecht, dann ändern sich die Dinge im Laufe der Saison – jedes Jahr fängt man von vorne an. Wenn im Laufe der Saison ein Fahrer in der Meisterschaft vorne liegt und der andere weiter hinten, müssen wir versuchen, dem Vorderen zu helfen. Die Strategie von Ducati war immer korrekt und fair gegenüber den Fahrern, und ich denke, dass Marc, der eine extrem intelligente Person ist, sofort versteht, was die Rahmenbedingungen und die Arbeitsweise sind, die wir haben. Wir haben bereits bei den Tests gesehen, dass wir einen sehr guten Job gemacht haben, und mit diesem Start sind wir bereits auf dem richtigen Weg.»

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