Ai Ogura: Hoffnung, dass Honda nicht nachtragend ist
Vierter im Sprint, Fünfter im Grand Prix: Moto2-Weltmeister Ai Ogura hatte beim MotoGP-Saisonstart in Thailand einen fulminanten Einstand in der Königsklasse. Mit 17 Punkten belegt der Aprilia-Pilot den fünften WM-Rang und ist hinter dem Ducati-Quartett Marc und Alex Marquez, Pecco Bagnaia und Franco Morbidelli Best of the Rest.
Mitte August 2024 gab das Team Trackhouse die Verpflichtung von Ogura für die MotoGP-Saison 2025 und 2026 bekannt. An den ersten Kontakt mit Teammanager Davide Brivio erinnert sich der Japaner noch genau. «Das war eine schöne Überraschung», erzählte Ai beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Das war in Assen oder auf dem Sachsenring zur Saisonmitte. Ich fuhr so lange für Honda und wurde dann vom Trackhouse-Team kontaktiert.»
Ogura weiß, dass es ungewöhnlich für einen Honda-Zögling aus Japan ist, den sicheren Hafen zu verlassen und bei einem europäischen Hersteller anzudocken. Als spezielles Risiko würde er seinen Wechsel aber nicht bezeichnen.
«Das Risiko hast du ja immer», betonte der 25-Jährige. «Wenn ich bei Honda keine guten Leistungen zeige, dann bin ich nach zwei Jahren auch nicht mehr da. Diesbezüglich ist es mehr oder weniger egal, auf welchem Motorrad ich sitze. Ich wählte das Motorrad, das zu jener Zeit etwas konkurrenzfähiger aussah, das ist alles. Ich hoffe, dass zwischen mir und Honda alles okay ist. Für mich ist das so, aber ich weiß nicht, wie es ihnen geht. Es wäre schön, wenn ich meine Karriere mit Honda beenden könnte.»
Ein großes Hindernis stellt für Ogura die Sprachbarriere dar: Er redet zwar inzwischen passables Englisch, sich in dem international aufgestellten amerikanischen Team verständlich zu machen, ist aber besonders in technischen Fragen keine leichte Aufgabe. «Ich kann mit meiner Crew nicht so reden, wie ich das gerne würde», hielt der Asiate fest. «Ich kann nicht erklären, was auf der Strecke passiert – aber ich lerne Englisch.»
Ein Übersetzer würde zumindest in der Übergangsphase helfen, solange Oguras Englisch noch nicht ausreichend ist. «Er müsste aber perfekt Englisch reden und technisches Verständnis haben», gibt er zu bedenken.