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Spanien diskutiert: Wann kommt Champ Martin zurück?

Von Thomas Kuttruf
Zwei Tage vor dem Start zum MotoGP-Auftakt in Thailand kam das Aus für Jorge Martin. Nach einem heftigen Trainingscrash fällt der Weltmeister auf noch unbestimmte Zeit aus. Auch Alex Crville meldete sich zur Akte Martin.

Das Verletzungsdrama um Jorge Martin bleibt allgegenwärtig. Denn nicht nur der Auftakt der MotoGP-Saison 2025 in Buriram fand ohne den Weltmeister aus Spanien statt, bestätigt ist längst, dass die Startnummer 1 auch bei Runde 2 in Argentinien nicht auf die Aprilia RS-GP steigen wird.

Das Verletzungspaket aus sieben Frakturen an Händen, Armen und Füßen, das Martin bei zwei Stürzen im Februar davongetragen hatte, lässt eine kurzfristige Rückkehr nicht zu. Einen großen Anteil hat hier das demolierte Kahnbein – eine langwierige Verletzung und eine Art Todfeind des Motorrad-Leistungssports. Ohne die stabile Verbindung von Daumen, Hand und Gelenk lässt sich kein MotoGP-Prototyp steuern.

Jorge Martin hatte selbst schnell eingesehen, dass eine übereilte Rückkehr an die Stummellenker der RS-GP keine gute Idee ist. Martin: «Mein einziges Ziel ist es jetzt, mich zu 100 Prozent zu erholen, damit ich wieder Rennen fahren und meiner Leidenschaft, dem Motorradfahren, nachgehen kann. Denn es gibt viele Rennen, aber es gibt nur eine Hand.»

Exakt jene Aussage wird speziell in den spanischen Medien heiß diskutiert. Der Ausfall des Weltmeisters aus Madrid hat in der Motorrad-Nation den Status einer Staatsaffäre.

Auch in der Heimat des Champions wünscht sich niemand ein dauerhaft angeschlagener Jorge Martin auf verlorenem Posten, doch die Definition der «100 Prozent» ist der zentrale Aspekt der Akte Jorge Martin.

So lieferte jüngst ein anderer, in Spanien verehrter Ex-GP-Held seinen Beitrag in dem Sport-Podcast «Dura la Vita». Alex Criville, jahrelanger Honda-Werksfahrer in der Königsklasse und 500er-Weltmeister der Saison 1999: «Ein Rennfahrer steigt wieder auf sein Motorrad, wenn er körperlich bei 30 Prozent ist. Wenn man einen Fußballer auf das Feld schickt, der nicht bei 100 Prozent ist, kann er nicht einmal den Ball kicken.»

Criville weiter: «Es gibt Fahrer, die lebenslang verletzt sind, aber trotzdem an Wettkämpfen teilnehmen und Titel gewinnen.»

Der mittlerweile 55-jährige Alex Criville spricht aus eigener Erfahrung. Jahre am Stück wurde der Pilot aus Barcelona von seinem dauerhaft behinderten Teamkollegen Mick Doohan besiegt. Der Australier galt nach einem Crash 1992 in Assen nach monatelanger Pause als Invalide – und wurde später fünffacher Weltmeister. Die Liste an Spitzenfahrern, die auch nach schwersten Verletzungen wieder an die Spitze zurückfanden, ist länger. Jüngstes Beispiel: Marc Marquez.

Jorge Martin erlebt aktuell nach seinem Crash in Portimao (2021) die zweite längere Phase der Rehabilitation. Martin ist umgeben von Profis und Spezialisten, weiß aber auch, dass es die 100 Prozent so nicht mehr geben wird. In den kommenden Wochen wird es darum gehen, den richtigen Zeitpunkt eines Comebacks zu definieren. Die finale Wiederherstellung des «Martinators», die wird dann auf der Rennstrecke stattfinden müssen – immer verbunden mit dem Risiko einer neuen Verletzung.

Die MotoGP wartet nicht auf den Weltmeister in der Aprilia-Box. Noch 21 Events müssen bis Ende November über die Bühne. In den nächsten 19 Wochen finden 11 MotoGP-Events und damit 22 Rennen in der Königsklasse statt.

Die Titelverteidigung scheint damit bereits eine aussichtslose Mission. Spanien tröstet sich derweil damit, dass die Landleute Marc und Alex Marquez an vorderster MotoGP-Front stehen.

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