Pit Beirer (KTM) glaubt: «Enea wird länger brauchen»
Maverick Vinales und Enea Bastianini sind ihr neues Karriere-Kapitel bei KTM mit viel Vorfreude angegangen. Bei den Vorsaisontests in Sepang und Buriram hatten die beiden die Gelegenheit, sich an die RC16 und das Tech3-Team zu gewöhnen. Während sich Vinales Schritt für Schritt verbessern konnte und den Buiram-Test auf Rang 9 beendete, hatte Bastianini mehr zu kämpfen – in Thailand war der WM-Vierte der Saison 2024 nur auf Position 15 in der Zeitenliste zu finden.
Beim MotoGP-Saisonauftakt am letzten Wochenende belegte Vinales im Sprint und im Grand Prix die Ränge 14 und 16, womit er keine Punkte einfahren konnte. Der Spanier war beim KTM-Projekt von Anfang an mit Feuer und Flamme dabei. Letztes Jahr hat sich «Top Gun» sogar KTM-Aktien gekauft. «Es war schon toll zu sehen, wie er reinkam und von Anfang an voll dabei war», erinnerte sich Motorsport-Direktor Pit Beirer im Gespräch mit ServusTV. «Bereits Monate bevor wir einen Vertrag unterschrieben haben, sagte er: ‘Ich will zu euch, lasst mich endlich rein. Wir müssen an frühere Erfolge anknüpfen.’ Das macht einen schon stärker, auch an schwierigen Tagen – wenn du Leute hast, die an dich glauben und nicht nur hier sind, weil sie einen Vertrag haben. Da ist meiner Meinung nach sehr viel gemeinsamer Erfolg möglich.»
Bastianini landete im Sprintrennen in Buriram auf Rang 18. Beim Grand Prix zeigte er von Startplatz 20 eine starke Aufholjagd und überquerte als Neunter die Ziellinie – er war damit zweitbester RC16-Pilot hinter Brad Binder, der Achter wurde. Ob ihm ein entscheidender Schritt bei der Anpassung an das Bike aus Mattighofen gelungen ist, wird sich beim nächsten Grand-Prix-Wochenende in Argentinien zeigen.
«Man hat gesehen, dass er sich am Anfang schwergetan hat, das darf man nicht verheimlichen. Wir haben ihm gesagt, dass er sich Zeit lassen und es nicht mit der Brechstange versuchen soll, denn das wird nicht funktionieren in dieser Klasse», betonte Beirer. «Er muss es spüren, wann er das Gefühl für das Bike und das letzte Vertrauen hat. Ihm müssen wir ein wenig Zeit geben, aber er hat so eine hohe Qualität in seinem Fahrstil – er wird die Umstellung schaffen. Bei Enea dauert es einfach ein wenig länger, er kommt vom stärksten Bike im Paddock. Nicht von ungefähr ist die Marke so erfolgreich und es konnten letztes Jahr zum Teil acht Fahrer enorm performen. Es liegt sicher auch an uns, diesen Schritt zu gehen und das Motorrad so hinzukriegen, dass so ein Umstieg auch einmal einfacher sein kann. Enea wird ein wenig länger brauchen, aber er wird es schaffen – davon bin ich voll überzeugt. Und wir freuen uns darauf, wenn der Moment kommt, an dem er in die Box zurückkommt, den Helm herunternimmt und einfach sagt: ‘Okay, I got it!’ Hoffentlich kommt das sehr früh, denn in der MotoGP hast du nicht lange Zeit, die Dinge erfolgreich zu machen.»