Oliveira über Pirelli: «Kann alles auf null stellen»

Miguel Oliveira
Beim MotoGP-Saisonstart in Buriram erzielte Pramac-Yamaha-Pilot Miguel Oliveira die Ränge 16 (Sprint) und 14 (Grand Prix), womit er immerhin zwei WM-Punkte einfahren konnte. Das erste Rennwochenende auf der M1 entsprach aber seinen Erwartungen. Der Portugiese betonte, dass dies momentan die Realität sei und es seine und die Aufgabe von Yamaha ist, die Lücke zu den europäischen Herstellern, allen voran Ducati, zu reduzieren – darauf müsse der Fokus liegen.
In Thailand konnte Oliveira beim Test vor den Rennen mit seinem Bike viele Runden abspulen und Erfahrungen sammeln. In Argentinien sind die Voraussetzungen andere. «Es wird das erste Wochenende mit der Yamaha, bei dem wir vor den Rennen keine Tests hatten. Ich bin schon gespannt, wie unser Basissetup mit dieser Strecke harmoniert», grübelte der 30-Jährige. «Die Piste ist sehr speziell – sehr wellig, der Grip ist auch nicht fantastisch. Wir werden sehen, wie sich das Bike verhält. Wir versuchen aber, das Basissetup des Bikes und die Geometrie für die gesamte Saison zu erhalten. Klar, Thailand war speziell beim Anbremsen auf der Geraden, in Argentinien fährst du mehr auf der Reifenkante. Aber es wird hier mit dem Gummiabrieb auf der Strecke in jeder Session besser werden.»
Das Autodromo Termas de Rio Hondo bietet generell wenig Grip, was der M1 entgegenkommen könnte, wie auch Teamkollege Jack Miller betonte. Wie realistisch sind die Top-10? «Das würde ich mir wünschen, das ist das Ziel – ich würde das sofort nehmen», schmunzelte Oliveira. «Aber unser Fokus liegt derzeit nicht auf den Resultaten. Wir müssen schauen, dass alles gut funktioniert. Wenn wir die Chance bekommen, etwas Großartiges zu erreichen, dann können wir über Ergebnisse reden. Momentan arbeiten wir hart daran, um Speed zu finden und wir versuchen zu verstehen, was wir mit unserem Bike erreichen können.»
Am 6. März wurde verlautbart, dass ab der Saison 2027 Pirelli der neue Reifenausrüster in der MotoGP sein wird und Michelin ablöst. Der italienische Hersteller wird dann alle drei Klassen in der Motorrad-Weltmeisterschaft beliefern. Auch in der Superbike-WM hat Pirelli ein Monopol. «Es ist noch ein langer Weg dorthin und wir haben noch zwei lange Saisons mit vielen Rennen, in denen wir noch jede Menge Erfahrungen mit den Michelin-Reifen sammeln werden», betonte Oliveira. «Aber von allen technischen Änderungen, die du bei einem Bike machen kannst, ist der Wechsel auf einen anderen Reifenlieferanten der Größte. Es ist das Einzige, dass die derzeitige Balance zwischen den Herstellern durcheinanderbringen und alles auf null stellen kann – möglicherweise wird sich alles annähern.»
Eine Möglichkeit für die japanischen Hersteller, die Ducati-Dominanz zu beenden? «Ich weiß es nicht, denn Ducati ist bei der Superbike-WM tief drin und sie haben viel an Erfahrung über die Technologie und die Philosophie dieser Reifen gesammelt», so Oliveira. «Ich kann aber nicht sagen, ob das jetzt ein Vorteil ist, oder nicht. Ich hoffe, dass wir ab nächstem Jahr mit den Tests beginnen werden.»