MotoGP: Jorge Martin ist etwas optimistischer

MotoGP-Schlussstrich: Kein Wiedersehen in Las Termas

Von Thomas Kuttruf
Über 200.000 enthusiastische Fans erlebten nach einem Jahr Pause die Rückkehr der MotoGP nach Termas de Rio Hondo. Trotz ereignisreicher Rennen und großer Party – es war ein Abschied von der Piste im Herzen Argentiniens.

Die Rückkehr der Motorrad-Straßenweltmeisterschaft nach Termas de Rio Hondo war mit vielen Fragezeichen verbunden. Denn im Jahr 2024 war der Grand Prix von Argentinien in letzter Minute aufgrund etlicher planerischer und vor allem finanzieller Brandherde geplatzt.

Der nächste Anlauf, um den längerfristigen im Schlussjahr 2025 zu erfüllen, stand dann unter einem helleren Stern. Rennstreckenbetreiber, regionaler Vermarkter und MotoGP-Vermarkter Dorna Sports konnte alle Voraussetzungen für eine reguläre Durchführung erfüllen.

Auch die Veranstaltung selbst ging dann ohne Fiasko über die Bühne. Außer den bei Megaevents unvermeidlichen Kleinpannen erlebten die Aktiven einen reibungslosen zweiten GP des Jahres. Als größtes Dilemma wurde nach wie vor das Thema «Reisen» erlebt. Es ist und bleibt ein Kraftakt, Mannschaft und Material von Buenos Aires in das nochmals fast zwei Flugstunden entfernte Las Termas im Inneren des Riesenlandes zu verlegen.

Die Fans ließen sich nicht abhalten. Ab dem ersten Tag der Veranstaltung waren Abertausende Menschen aus ganz Südamerika in den Bundesstaat Santiago del Estero gestürmt. Nach vier Tagen Party standen 208.000 Besucher auf dem GP-Protokoll. Besucherrekord für das MotoGP-Event in Argentinien. Athleten und Teammitglieder schwärmten zudem von der entfesselten Leidenschaft der Zuschauer. In Sachen Emotionen stand Runde 2 dem hitzigen Auftakt in Thailand in nichts nach.

Und doch schloss sich am vergangenen Sonntag das Kapitel «Las Termas». Der Vertrag wurde nicht weiter verlängert und auch mittelfristig wird es keine weiteren Verhandlungen mit Betreiber und Promoter des Rennens in Termas de Rio Hondo geben.

Der Fokus liegt eindeutig auf einem Umzug nach Buenos Aires. Wie auf SPEEDWEEK.com berichtet wird, verdichten sich die Planungen, die Weltmeisterschaft wieder in der Hauptstadt antreten zu lassen. Dorna-Manager Carlos Ezpeleta besuchte erst kürzlich das Gelände und ließ sich über die Absichten des neuen Streckenmanagements des Autodromo Galvez informieren. In Buenos war die Motorrad-WM zuletzt 1999 zu Gast, die Formel 1 drehte ein Jahr zuvor (1998) hier ihre letzten Runden.

In gut 25 Jahren ist viel passiert. Der Kurs hat sämtliche internationale Homologation verloren. Um die Rennstrecke wieder startklar für weltweite Rennsport-Elite zu machen – die Betreiber streben sowohl nach F1 als auch MotoGP – gilt: Sanieren statt renovieren. Informationen, die SPEEDWEEK.com vorliegen, bestätigen, dass Rennstrecke und Fahrerlager-Infrastruktur noch sehr viel Arbeit benötigen, um als Austragungsort für WM-Rennen infrage zu kommen.

Als realistische Annahme gilt daher: 2026 wird es vermutlich erneut keinen Großen Preis von Argentinien geben. Kommt es zu einer Einigung in Buenos Aires, dann gilt 2027 als wahrscheinlicheres Zeitfenster.

MotoGP-Vermarkter und Rechteinhaber Dorna die Situation mit relativer Gelassenheit bewerten und beobachten. Denn anders als 2024, als es keinen Ersatz in Südamerika gab, steht nun für das Nachbarland Brasilien eine verheißungsvolle Austragungsstätte parat. Nach dem Auftakt-Event in der vergangenen Woche stehen die Vorzeichen positiv für eine Rückkehr der MotoGP nach Goiania zum Autodromo Ayrton Senna.

Das Abschiedswochenende von Termas de Rio Hondo hat zugleich unterstrichen, dass auch Argentinien mit großer Leidenschaft für den Erhalt des Argentinien-GP kämpft. 

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