Trotz Bestrafung: Fernandez applaudiert Rennkommissar
Die US-Mannschaft von Trackhouse Racing erlebte einen schwarzen Rennsonntag beim letzten GP-Wochenende in Argentinien. Denn obwohl beide Piloten das Ziel erreichten, ging die Ausbeute in Richtung Null.
Ai Ogura hatte sich erneut gut in Szene gesetzt und mit starken Zeiten die Top-10 geentert. Doch der Jubel verstummte bald – Disqualifikation nach der Verwendung einer nicht zugelassenen Programmierung.
Die Strafe für Raul Fernandez fand hinter ihm im Feld statt. Im Duell mit Tech3-Pilot Enea Bastianini rieben die Verkleidungen von Aprilia und KTM aneinander – der Italiener kam von der Piste ab und stürzte später. Obwohl Bastianini später weiterfahren konnte und er auch nicht direkt zu Fall gekommen war, wurde das Verhalten des Spaniers geahndet. Fernandez saß die Long-lap-Strafe brav ab und schaffte es dann immerhin noch auf Rang 15.
Mit der Bestrafung war der Madrilene nicht komplett einverstanden: «Es gibt nichts zu leugnen, ich habe Enea berührt. Aber es war sicher kein hartes Manöver. Das sieht man auch daran, dass an meinem Bike nicht einmal ein Flügel kaputtgegangen ist.»
Dann fügt der 24-Jährige an: «Auch wenn ich mit der Situation des Rennens nicht glücklich bin, insgesamt muss ich das Verhalten der Stewards loben. Ich sehe hier eine klare Verbesserung zu dem, was in der Vergangenheit gelaufen ist. Der Punkt ist, es findet ein Austausch statt. Wir Fahrer werden gehört und der Steward kann seinen Standpunkt vertreten. Die Kommunikation hat sich verbessert und davon profitieren alle Fahrer. Deswegen bin ich happy.»
Trotz sehr bescheidener sportlicher Ausbeute – nach vier Rennen rangiert Fernandez mit einem WM-Punkt direkt hinter seinem letztjährigen Teamkollegen Miguel Oliveira – bleibt Fernandez weiterhin optimistisch. Der Aprilia-Pilot: «Ich leide immer noch darunter, dass ich den größten Teil der Wintertests verpasst habe. Körperlich bin ich selbst jetzt noch nicht in bester Form und ich denke, es wird bis Katar dauern, bis ich auf 100 Prozent bin.»
Zur Erinnerung: Wie Weltmeister Jorge Martin hatte sich auch Fernandez gleich am ersten Tag der Sepang-Testfahrten ins Aus und auf den Operationstisch gestürzt.
Zwischen dem Argentinien- und dem US-GP verriet Fernandez: «Nach der längeren Pause hatten wir in Thailand zunächst eine andere Richtung bei der Abstimmung eingeschlagen. In Las Termas hat sich herausgestellt, dass wir auf dem falschen Weg sind. Samstag nach dem Sprint hatten wir ein Gespräch bis spät in den Abend und ich denke, wir haben nun einen guten Neustart gemacht. Ich war nach der Strafe im GP Letzter – und habe dann aber sehr gute Zeiten geschafft und mich richtig wohl gefühlt. Am Samstag hatte ich keine Chance gegen Fabio (Quartararo), am Sonntag war ich schneller.»
Und mit dem Blick nach vorne: «Ich bin deswegen optimistisch für den nächsten Lauf in Austin. Das Maverick dort 2024 nicht zu schlagen war, ist natürlich auch im Hinterkopf.»
Aber: Der GP-Kurs von Austin gilt als Folterkammer für die Athleten. Der Mix aus harten Bremsmanövern, etlichen Richtungswechseln und vielen Unebenheiten fordert Material und Fahrer über den Durchschnitt. Piloten, die sich nicht in bester Verfassung befinden, werden ganz gleich in welcher Klasse in den USA an der Spitze nicht zu finden sein.
WM-Stand nach 4 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 74 Punkte. 2. A. Marquez 58. 3. Bagnaia 43. 4. Morbidelli 37. 5. Zarco 25. 6. Di Giannantonio 22. 7. Binder 19. 8. Ogura 17. 9. Bezzecchi 14. 10. Acosta 13. 11. Mir 10. 12. Marini 10. 13. Miller 8. 14. Bastianini 7. 15. Quartararo 6. 16. Rins 5. 17. Viñales 4. 18. Aldeguer 3. 19. Oliveira 2. 20. Fernandez 1. 21. Chantra 0. 22. Savadori 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 74 Punkte. 2. Honda 26. 3. Aprilia 22. 4. KTM 22. 5. Yamaha 13.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 117 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 61. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 59. 4. Red Bull KTM Factory Racing 32. 5. LCR Castrol Honda 25. 6. Honda HRC Castrol Team 20. 7. Trackhouse MotoGP Team 18. 8. Aprilia Racing 14. 9. Red Bull KTM Tech3 11. 10. Monster Energy Yamaha 11. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 10.