Ducati entmachtet Preziosi
Filippo Preziosi in der Ducati-Box
Nach Informationen von «Moto Sprint» ist Ing. Filippo Preziosi nicht mehr verantwortlich für das Desmosedici-Projekt in der MotoGP-WM. Der bisherige Chef von Ducati Corse hatte vom ersten Tag an der Übernahme Ducatis durch den deutschen Autohersteller Audi ein Ablaufdatum. Audi liess seit der Übernahme im Sommer penibel die Rennabteilung durchleuchten, um die Probleme beim seit zwei Saisons sieglosen MotoGP-Werksteam zu verstehen.
Dass Preziosi dabei nicht die besten Karten auf eine Weiterbeschäftigung hatte, war klar: Er hatte dem teuer eingekauften Superstar Valentino Rossi diverse Chassisversionen präsentiert, die den Italiener und dessen Teamkollegen Nicky Hayden aber nie konkurrenzfähiger werden liessen. Im Valencia-Qualifying, dem letzten Zeittraining von Rossi bei den Roten, musste der neunfache Weltmeister als Elfter sogar hinter Claiming-Rule-Pilot Aleix Espargaro anstehen. Dies alles notabene unter den Augen von Preziosi, der beim GP-Finale anwesend ist.
Ducati holt sich nun für die neue GP13 für Hayden, Andrea Dovizioso, Ben Spies und Andrea Iannone Know-How beim Schweizer Hersteller Suter Racing Technology. Bereits nach dem Aragon-GP im September wurde eine MotoGP-Maschine der Italiener nach Turbenthal geliefert.
Preziosi wird bei Ducati andere Aufgaben im Konzern übernehmen. Mit seinem Abgang aus der Rennabteilung geht eine Ära zu Ende. Der Italiener hatte alle bisherigen Erfolge in der Superbike- und der MotoGP-WM verantwortet, darunter der WM-Titel von Casey Stoner 2007.