«Wir wollten Márquez auf Honda», sagt Nakamoto
Shuhei Nakamoto mit Marc Márquez
Der japanische HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto macht kein Geheimnis daraus, dass er Moto2-Weltmeister Marc Márquez für ein Riesentalent hält. «Marc hat eine ähnliche Energie wie Casey Stoner», ist Nakamoto überzeugt. «Wir setzen grosse Stücke auf ihn. Er hat jetzt vier MotoGP-Testtage absolviert, einen in Valencia, drei in Sepang. Das Wetter hat ihm überall einen üblen Streich gespielt. Marc hatte also nicht viel Gelegenheit, uns seine Fähigkeiten zu zeigen. Trotzdem ist er in Sepang gleich konstant Rundenzeiten von 2:01 min gefahren. Damit lag er sehr nahe im Bereich von Dani und Casey. Ich war nicht beim Sepang-Test. Aber ich habe gehört, dass sich Marc alle Details aufschreibt. Ich habe noch nie einen Fahrer getroffen, der so agiert wie er.»
Nakamoto war sich schon mitten in der Saison 2012 bewusst, dass er den spanischen Moto2-Helden in die MotoGP bringen wird. «Ich habe ihm gesagt: ‹Wenn du einen Klassenwechsel planst, ich habe eine Werksmaschine für dich!› Marc hat entgegnet, er wolle zuerst die Moto2-WM gewinnen. Das war natürlich auch in unserem Sinne. Die Idee, Marc eine Werks-Honda anzubieten, steht in keinerlei Zusammenhang mit unserem Hauptsponsor. Ich habe für mich selber entschieden, dass wir ihn auf einer Honda brauchen. Ich bin neugierig, wozu er 2013 fähig sein wird. Als wir ihm die RC213V in Valencia zum ersten Mal anvertraut haben, hat er uns recht rasch gesagt, dass er bereits verstanden hat, wie er die Karbonbremsen benützen muss. Und in Malaysia hat er den Gasgriff in Schräglage immer genau zum richtigen Zeitpunkt aufgedreht. Ein sehr intelligenter Fahrer. Er denkt die ganze Zeit darüber nach, wie er das Motorrad schneller machen kann. Er wird rasch eine riesige Fangemeinde aufbauen. Ich traue ihm zu, dass er 2013 ernsthaft mit Dani und Jorge mithält. Obwohl es nicht einfach sein wird, den beiden einen Sieg zu entreissen. Trotzdem denke ich, wir werden bei Saisonmitte den ersten Sieg von Marc erleben.»