Bradl: «Konnte viel aus neuen Reifen herausholen»
Stefan Bradl: Dritter im freien Training
«Das war ein krasser Unterschied», verglich Stefan Bradl die beiden freien Trainings am Freitag. Während am Morgen der kalte Wind dafür sorgte, dass sich die Reifen kaum aufwärmten, stiegen am Nachmittag die Temperaturen markant an. Prompt gaben sich bei den normalisierten Verhältnissen die fünf Piloten, die bereits im März in Austin getestet haben, keine Blössen und belegten die ersten fünf Ränge. Der LCR-Honda-Pilot konnte dabei als Dritter beide Yamaha-Werkspiloten hinter sich lassen, ausserdem hatte Bradl die Zeitenliste während des Trainings einmal angeführt.
«Im ersten Training konnten wir nicht einmal die Daten vom Test nutzen. Ich dachte, wir sollten es vielleicht mit gewöhnlichen Strassenreifen versuchen...», schmunzelte der Moto2-Weltmeister von 2011. Erst am Nachmittag waren die Bridgestone-Einheitsreifen ernsthaft einsetzbar. «Mit den höheren Temperaturen wurde der Grip besser. Dadurch konnten wir die Reifen nutzen. Wir haben jetzt noch ein kleines Problem mit der Konstanz. Wir müssen dafür sorgen, dass die Reifen länger halten. Aber das Positive ist, dass ich aus neuen Reifen viel herausholen konnte. Am Nachmittag war der Test sicher ein Vorteil.»
Bradl hatte als einziger MotoGP-Pilot bereits den harten Hinterreifen ausprobiert und stellte damit auch seine schnellste Zeit auf.
Für die schnellste Zeit im zweiten Training sorgte wie schon am Morgen Marc Márquez (Repsol Honda). «Für mich ist das keine Überraschung. Ihm passt diese Strecke, er macht einen verdammt starken Eindruck. Aber im Rennen ist es eine andere Geschichte», ist sich Bradl sicher.
LCR-Teamchef Lucio Cecchinello vermutet: «Unser Test kann an den beiden ersten Tagen ein Vorteil sein. Aber ich denke, bis zum Warm-up werden die anderen aufgeholt haben.» Sein Fahrer aus Zahling meint hingegen: «Wenn ich ehrlich bin, erhoffe ich mir schon einen kleinen Vorteil beim Set-up fürs Rennen.»
Der 23-Jährige wurde unter den Augen besonderer Gäste in der LCR-Box starker Trainings-Dritter. Die Eltern des vom Austin-GP ausgesperrten Ex-Weltmeisters Kevin Schwantz besuchten das Team. Cecchinello: «Ich habe ihnen die Karten gegeben. Ich hoffe, sie schauen auch an den beiden nächsten Tagen mal vorbei.»