Dani Pedrosa: «Kevin ist zu weit gegangen»
Dani Pedrosa
Repsol-Honda-Werkspilot Dani Pedrosa ist enttäuscht von einigen Aussagen von Kevin Schwantz. Die amerikanische MotoGP-Legende hatte Pedrosa kritisiert, obwohl der 27-jährige Spanier in sieben MotoGP-Jahren die WM sechsmal unter den ersten drei beendet hat, dazu hat er 22 Rennen gewonnen und 50 Podestplätze geschafft.
Kevin Schwantz hatte sich auch abschätzig zum Verhältnis zwischen Dani Pedrosa und seinem Managers Alberto Puig geäussert. «Dani fehlt nichts, aber er muss sich auf ein anderes Level hieven. Ich mag Dani, aber er ist das achte Jahr im Werksteam und hat nichts gewonnen», lautete die gnadenlose Bilanz von Schwantz. «Ich wäre froh, wenn er mich Lügen strafen würde, aber ich glaube, das wird nicht passieren.»
Pedrosa reagierte scharf. Er verstehe vor allem die Angriffe auf Puig nicht, der ihm seit 13-WM-Jahren zur Seite steht. «Diese Kommentare von Kevin sind unfair», ärgert sich der Vizeweltmeister von 2012. «Wenn er sagt, Alberto Puig sei mein Vater, ist das sinnloses Geschwafel. Wer er so etwas behauptet, kennt die Realität nicht. Albertos Aufgabe ist es, junge Talente aufzustöbern. Er hat bewiesen, dass er sein Handwerk versteht. Und er macht das auf eine sehr ehrliche Art und Weise. Viele Fahrer, denen er geholfen hat, wurden Weltmeister oder Vizeweltmeister.» Pedrosa spricht da zum Beispiel von Stoner und Aoyama und etlichen anderen Piloten aus der MotoGP-Academy wie Kent, Smith, Folger und Webb.
Pedrosa regt sich auch über den Spruch von Schwantz auf, der sinngemäss meinte, «ohne Valentino ist die MotoGP wertlos».
Pedrosa gewann einen 125-ccm-WM-Titel und zwei in der 250-ccm-Klasse. «Wir wissen alle, dass Valentino Grossartiges für diesen Sport leistet», räumt Dani ein. «Aber wäre er die ganze Zeit allein Rennen gefahren, hätten seine Erfolge dann denselben Stellenwert? Es gab auch in den letzten zwei Jahren, als wenig von ihm zu sehen war, gute Rennen und aussergewöhnliche Augenblicke.»
Auch die Aussage von Schwantz, Pedrosa habe nichts gewonnen, irritieren den kleinen Spanier. «Diese Aussagen sind enttäuschend für mich. Kevin bezeichnet mich als nett, aber wir haben nie mehr als ‹hallo› zueinander gesagt. Er kann mich also gar nicht beurteilen. Für mich ist Kevin einer der grossartigsten Fahrer, die ich live mitverfolgt habe, zumindest im Fernsehen. Er kennt den Sport in- und auswendig. Auch er hat gewonnen und verloren. Aber diesmal ist er zu weit gegangen, Ich rate ihm, noch einmal einen Blick auf meine Statistik zu werfen. Nachher können wir uns vielleicht unterhalten. Ich habe zwar noch keine MotoGP-WM gewonnen. Aber ich habe einige Rekorde in diesem Sport aufgestellt; das muss mir erst einer nachmachen. Ausserdem bin ich knapp davor, die Anzahl seiner Siege in der Königsklasse zu erreichen. Und das, obwohl mir Valentino und viele andere starke Gegner das Leben schwer machen.»