Aprilia: Bald mit Werksteam in der MotoGP-WM?
Aprilia-Superbike-WM-Box: Bald wieder offiziell in der MotoGP?
Während sich das Superbike-Werksteam von Aprilia an diesem Wochenende in Monza mit den Werkspiloten Sylvain Guintoli und Eugene Laverty zu neuen Heldentaten anschickt, wird im GP-Zirkus regelmässig die Frage diskutiert, wann die Italiener in die Königsklasse zurückkehren. Wir haben Aprilia-Technik-Direktor Gigi Dall’Igna vor einer Woche beim Jerez-GP getroffen. Seither kocht die Gerüchteküche über.
Der Zwillingsbruder des RSV4-Superbikes von Aprilia tritt als Claiming-Rule-Bike in der MotoGP-WM an und gilt dort vom ersten Tag an als Referenz – in erster Linie dank Aleix Espargaró und Randy de Puniet.
Aber nächstes Jahr müssen alle CR-Motorräder mit der Einheits-ECU von Magneti-Marelli ausgerüstet sein, wenn sie in den Rennen 24 statt 20 Liter Benzin verbrauchen wollen. Wird Aprilia also zwangsweise auf die hauseigene Elektronik verzichten?
Dall’Igna: «So ganz klar ist das Reglement noch nicht. Wir werden es ausführlich studieren, bevor wir uns mit der Weiterentwicklung befassen. Grossen Einfluss wird der Tankinhalt nicht haben, da wir schon jetzt nicht den ganzen Inhalt, der uns zur Verfügung steht, aufbrauchen. Was die Software betrifft, ist es noch zu früh zu sagen, wie wir das lösen werden.»
Aprilia Reparto Corse hat 2002, 2003 und 2004 mit einem offiziellen Werksteam an der MotoGP-WM teilgenommen, es wurde ein 990-cm-Dreizylinder-Reihenmotor gebaut – und zwar bei Cosworth. In der Marken-WM wurden damals die WM-Ränge 5, 4 und 6 erzielt. 2002 fuhr Régis Laconi, 2003 traten Colin Edwards und Noriyuki Haga an und schafften die WM-Ränge 13 und 14. In der Saison 2004 hielten Jeremy McWilliams und Shane Byrne die Aprilia-Flagge hoch. Dann folgte der Ausstieg, denn Aprilia schlitterte fast in die Pleite – und wurde von der Piaggio Group übernommen.
Wird Aprilia bald wieder mit einem Werksteam in der MotoGP-Klasse aufmarschieren? «Es macht keinen Sinn, jetzt über Aprilia in der MotoGP zu diskutieren», beteuert Gigi Dall’Igna. «Weil das zurzeit kein Thema bei uns ist.»
Aber Aprilia wäre in der MotoGP gern gesehen. Und Dall’Igna wurde vorletzten Freitag von SPEEDWEEK.com in Jerez beim Betreten des Dorna-Heiligtums beobachtet. Er sei nur wegen einer Sitzung der Hersteller-Vereinigung MSMA in Andalusien gewesen, versichert der Italiener.