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Andrea Dovizioso: «Bessere Traktion als Yamaha»

Von Nereo Balanzin
Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso

Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso verblüffte Freund und Feind mit dem drittbesten Startplatz.

Paolo Ciabatti, der MotoGP-Projektleiter von Ducati Corse, brach nach dem dritten Startplatz von Andrea Dovizioso nicht in Jubel aus. Obwohl «Dovi» damit alle Erwartungen klar übertroffen hatte. Dabei war das rote Motorrad in Le Mans mit Rossi auch 2011 und 2012 auf dem Podest. «Das hatte mehr mit Dovi zu tun als mit unserem Motorrad», stellte er trocken fest.

Aber die Ducati-Ingenieure haben immer noch keine Ahnung, warum die Desmosedici GP13 auf manchen Strecken nicht ordentlich funktioniert.  «Vielleicht hat Andrea recht, wenn er sagt, dass hier die Kurven kürzer sind und dadurch unsere Probleme kleiner werden», gab Ciabatti zu bedenken. «In solchen Kurven kommt es nicht so deutlich zum Tragen, wenn das Motorrad nicht ideal auf der Linie bleibt.»

Andrea zeigte sich von seinem Quali-Ergebnis hingerissen. «Ich bin sehr zufrieden. Ich habe so eine Rundenzeit nicht erwartet. Vor dem Qualifying war mein Rhythmus gut, aber trotzdem durfte ich nicht an die letzte Reihe denken. Dazu war das Feeling nicht gut genug. Ich bin von diesem Ergebnis selber überrascht worden. Wir haben an diesem Wochenende gute Arbeit geleistet. Wir waren in jedem Training konstant, bei guten Verhältnissen könnten wir hier für den Podestplatz kämpfen. Unser Ziel ist es, näher an die Spitze vorzudringen. Diese Piste ist uns entgegen gekommen.»

Übrigens: Während Dovizioso 2013 mit 1:33,6 min auf den dritten Startplatz knatterte, kam Rossi im Vorjahr als Trainings-Neunter nicht unter 1:34,9 min.

«Wenn es im Rennen nass wird, werden wir herausfinden, was mit der Ducati im Nassen zustande bringen kann», teilte Dovi mit, der 2009 in Donington im Regen seinen bisher einzigen MotoGP-Sieg errungen hat. In der Früh werde ich als Erstes die Vorhänge zur Seite schieben und einen Blick auf das Wetter werfen. Im Vorjahr war Ducati hier auf dem Podest, ich werde jetzt gut schlafen. Und ich werde nicht für Regen beten. Niemand will nasses Wetter; schon gar nicht hier. Es gibt bei Regen keine schlimmere Piste, was den Grip betrifft.»

War das eine nahezu perfekte Runde? Dovizioso: «Ja, nur in Kurve 9 hatte ich einen Patzer. Sonst war diese Runde makellos. Immer am Limit. Aber das Motorrad hat diesen Speed zugelassen. Vielleicht sind wir nahe daran, unser grösstes Problem zu lösen. Am Ende der Session konnte ich aggressiv fahren. Aber vielleicht brauchen wir bei vollem Tank noch eine andere Lösung.»

«Mein Speed ist gut, aber die Schnellsten sind zu weit weg», weiss der Ducati-Werkspilot. «Wir leiden bei langen Distanzen zu stark. Da reden wir von den ersten vier. Ich habe im Qualifying ein Auge auf Rossi gehalten. Meiner Meinung nach wird er im Rennen deutlich schneller sein. Und ich weiss nicht, ob wir seinen Speed mitgehen können. 28 Runden sind eine Menge Holz. Es wird nicht viele geben, die bis zum Schluss richtig Gas geben können.»

Und was traut sich Dovoi bei Regen zu? «Ich weiss es nicht. Ich bin im Regen nicht langsam. Aber es fehlt mir die Regenerfahrung mit diesem Motorrad und mit diesem Asphalt. Aber Ducati zeigt sich gewiss von der stärksten Seite. Ich schätze, wir haben eine bessere Traktion als Yamaha. Vielleicht ist sie sogar besser als die von Honda. Und im Nassen ist der Hinterradgrip von grosser Bedeutung.»
 
 Und ausserdem ist es bedeutend, vor Rossi zu sein.

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