Ducati-Chef Gobmeier: «Können nichts versprechen»
Generaldirektor Bernhard Gobmeier: Erster Mugello-GP in Ducati-Diensten
Mugello ist der Heim-Grand-Prix von Ducati – die Fans erträumen sich einen ähnlichen Auftritt der Roten wie in Le Mans, als Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso im Regen um die Führung kämpfen konnte. «Natürlich haben wir Druck. Aber gleichzeitig ist das Heimrennen auch eine sehr grosse Motivation für unser Team», stellte Ducati-Corse-Generaldirektor Bernhard Gobmeier am Tag vor dem ersten Training fest. «Ich bin kein Prophet, ich weiss nicht, wie gut wir im Rennen sein können. Aber nach dem Rennen in Le Mans haben wir viel Zuversicht.»
Ducati nutzt Mugello immer wieder als Teststrecke, die letzte private Nutzung liegt erst wenige Wochen zurück. «Der Test hier hat sicherlich geholfen. Aber die anderen Teams arbeiten auch extrem gut und können im Laufe eines Wochenendes ein gutes Set-up erarbeiten. Sie können sich auch sehr schnell anpassen, wie wir in Le Mans gesehen haben», wies Gobmeier auf die wechselhaften Bedingungen vor zwei Wochen in Frankreich hin.
Genau dieses Tempo der Gegner Honda und Yamaha erschwert dem Team um den Generaldirektor von Ducati Corse die Arbeit. «Es war jedem klar, dass dies eine schwierige Aufgabe ist. Wir müssen den Rückstand aufholen. Das ist umso schwieriger, weil die anderen auch weiter entwickeln. Wir müssen es Schritt für Schritt angehen. Wir können nichts versprechen. Wir können nur eines versprechen: Dass wir alles für den Erfolg geben.»
Dazu gehört auch die Entwicklung eines neuen Chassis, das Testfahrer Michele Pirro bereits beim Jerez-GP eingesetzt hat. Gobmeier: «Ich weiss nicht, woher die Gerüchte stammen, dass wir dieses Bike in Barcelona einsetzen werden. Es kommt zum Einsatz, sobald es Sinn macht.» Projektleiter Paolo Ciabatti hofft indes auf die Premiere in zwei Wochen in Barcelona oder Assen.
Neben dem vorherigen BMW-Motorsportdirektor stehen auch drei neu verpflichtete Fahrer in der Pflicht. Ben Spies, Andrea Dovizioso und Andrea Iannone wurden neue Teamkollegen von Ducati-Veteran Nicky Hayden. Gobmeier: «Wir haben fünf Fahrer, wenn man Tester Michele Pirro dazu nimmt. Es ist hilfreich, wenn Fahrer mit Erfahrungen von anderen Marken dazu stossen. Pirro ist eine grosse Hilfe. Er macht diesselben Aussagen über das Motorrad wie die anderen. Die Probleme wären fragwürdiger, wenn er etwas anderes erkennen würde.»