Jorge Lorenzo: «Bin beinahe mit Dani kollidiert»
Erste Runde: Lorenzo führt vor Pedrosa und Márquez
«Wir haben diesen Sieg gebraucht, er war für Yamaha genau so wichtig wie für mich», beteuerte Weltmeister Jorge Lorenzo nach seinem dritten Mugello-GP-Triumph hintereinander. «Denn die letzten zwei Rennen waren enttäuschend für uns, besonders das letzte in Le Mans. Wir hatten hier das ganze Wochenende die Chance, um den Sieg zu fighten. Aber wir wussten auch, dass uns die höheren Temperaturen zu schaffen machen könnten. Sonntagfrüh im Warm-up konnte ich relativ locker 1:47,5 und 1:47,6 min fahren. Aber im Rennen war es unmöglich, unter 1:48 zu bleiben. Ich tat alles, um meinen Fahrstil zu verbessern und anzupassen. Ausserdem habe ich gewartet, bis der Spritvorrat ein bisschen zur Neige ging. Als der Sprit weniger wurde, konnte ich ein bisschen später bremsen und ein paar Zehntel schneller fahren. Dadurch konnte ich von Dani wegfahren und diesen Sieg heimbringen.»
Lorenzo ging schon auf den ersten Metern nach dem Start sehr entschlossen ans Werk. «Ich wusste, ich muss Dani so früh wie möglich überholen. Denn mir war klar, dass ich in den ersten Runden schneller fahren kann als die Gegner. Aber ehrlich gesagt, ich war zu aggressiv, ich habe Dani in der ersten Kurve fast berührt. Das war eine risikoreiche Aktion. Ich habe mich bei ihm entschuldigt. Aber es war wie im letzten Jahr: Er wurde ein bisschen zu weit rausgetragen, ich bin innen reingestochen. Zum Glück habe ich ihn nicht touchiert...»
Lorenzo liegt jetzt in der WM wieder an zweiter Stelle, zwölf Punkte hinter Pedrosa, Márquez hat er nach dessen erstem Nuller hinter sich gelassen. Lorenzo: «Wir haben durch Platz 7 in Le Mans viele Punkte in der WM verloren. Ohne diese Schlappe wäre ich jetzt dichter an Dani dran. Doch wir liegen zwölf Punkte dahinter. Das ist nicht viel. Aber wir müssen das Motorrad verbessern, damit wir auf allen Strecken konkurrenzfähig sind.»
Woran hapert es an der Yamaha YZR-M1, die doch gerade mit 5,4 Sekunden Vorsprung gewonnen hat. «Wir haben Mühe, wenn es heiss ist. Dann rutscht das Hinterrad, wenn wir das Gas aufdrehen. Bei kühler Witterung existiert dieses Problem nicht. Dann wird der Vorderreifen zu stark belastet», schildert der Mallorquiner. «Dadurch verlieren wir Speed und Zehntel.»
War das ein Lorenzo-Triumph oder ein Yamaha-Sieg? Lorenzo: «Wenn ich zu Fuss gegangen wäre, hätte ich nicht gewonnen», versicherte der Yamaha-Werkspilot. «Ohne gutes Bike kannst du in der MotoGP nicht gewinnen. Aber welchen Anteil ich habe und welchen das Motorrad, das kann ich nicht beurteilen. Ich hoffe nur, dass wir auch in Barcelona so stark sein werden. Die Catalunya-GP-Piste ist eine meiner Lieblingsstrecken. Sie ist massgeschneidert für meinen sanften Fahrstil, sie hat flüssige Kurven und flotte Richtungswechsel. Im Vorjahr hat die Yamaha dort gut funktioniert.»