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Jorge Lorenzo: «Márquez hat heute Glück gehabt»

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo in Mugello

Jorge Lorenzo in Mugello

Die Bestzeit von Jorge Lorenzo im zweiten Freitag-Training ging unter, denn der 340-km/h-Horrorunfall von Marc Márquez war das beherrschende Thema.

Jorge Lorenzo musste sich nach seiner Bestzeit im zweiten Freitag-Training (er liess Rossi 0,034 Sekunden hinter sich) in erster Linie zum schweren Sturz von Marc Márquez äussernt, der dem Weltmeister in der Zielkurve des Jerez-GP bös in die Quere gekommen war und seither einige Kritiken wegen seiner ungestümen Fahrweise einstecken musste. Lorenzo wollte zuerst nicht auf den Crash seines Rivalen eingehen. Aber schliesslich sagte er: «Wenn du in der Lotterie spielst, gewinnst du manchmal. Aber nicht immer.»

Aber es ist kein Geheimis, dass sich auch Jorge Lorenzo 2008 in der MotoGP-WM als Neuling zuerst seine Hörner abstossen musste.  «Klar, ich bin 2008 auch in Barcelona-Training schwer gestürzt, aber man kann diesen Zwischenfall nicht mit dem heutigen vergleichen», stellte Lorenzo fest. «Ich kann auch nicht behaupten, ich hätte mit so einem Unfall von Marc gerechnet. Ich wünsche keinem Rennfahrer irgendetwas Schlimmes. Mir ist am liebsten, wenn alle gesund bleiben. Ich kümmere mich in erster Linie um mich selbst und meine Fahrweise. Aber Marc ist vielleicht manchmal ungestüm. Trotzdem macht man es sich zu einfach, wenn man heute sagt, Marc fahre zu aggressiv. Warum hat das bisher keiner kritisiert? Man hat eher Bewunderung gehört. Und klar, diese Zielgerade hier hat ihre Tücken. Es geht bergauf, man fährt mehr als 330 km/h, dann kommt ein Hügel, manchmal hebt dort im sechsten Gang bei Vollgas das Vorderrad ab, das kennen wir MotoGP-Fahrer alle. Ich trete dort manchmal auf die Hinterradbremse oder ich drehe kurz das Gas zu, damit das Vorderrad bei der Kuppe nicht abhebt.»

Márquez berichtete, er sei auf der Kuppe überrascht worden, als das Vorderrad abhob, er sah sich auf die Betonmauer zurasen und sprang deshalb bei mehr als 300 km/h im Wiesenstreifen vom Motorrad – parallel zur nackten Mauer.

«Es kann bei dieser Kuppe auch immer Windböen geben», weiss Lorenzo. «Deshalb muss man auf dieser Geraden einfach mehr aufpassen als zum Beispiel in Katar. Im nachhinein muss man auch sagen, dass dort die nackte Bentonmauer viel zu nahe an der Strecke steht. Aber wir werden immer erst hellhörig, wenn etwas passiert ist. Künftig müssen wir mehr Vorbeugung machen, um solche Gefahren zu eliminieren. Das ist eine trickreiche Gerade, das muss uns allen klar sein. Wir können alle von Glück reden, dass Marc heute nichts Schlimmes passiert ist.»

Drei Yamaha vorn, Lorenzo wirkte nach den zwei Rückschlägen von Jerez (3. Platz) und Le Mans (7. Platz) erleichtert. «Dass Valentino so knapp hinter mir ist, ist ein gutes Zeichen», freute sich Lorenzo. «Das bedeutet, dass wir hier konkurrenzfähig sind. Gut, in der Früh war ich weit hinten. Aber das Fahren mit Slicks war mir in der Früh zu delikat.»

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