Yamaha-Rennchef Jarvis: MotoGP-Kundenteams gesucht
Lorenzo vor Pedrosa und Márquez: Wer least 2014 M1-Motoren?
Der Engländer Lin Jarvis, Managing Director bei Yamaha Motor Racing, verriet beim Mugello-GP erstmals offizielle Details zu den Yamaha-YZR-M1-Motoren, die für 2014 an maximal vier MotoGP-Fahrer verleast werden und pro Saison und Fahrer im Pakt 800.000 Euro kosten werden. Dazu müssen die Teams dann Rolling-Chassis von FTR, Kalex oder Suter bauen lassen.
Dabei könnte es sich entweder um zwei Teams mit je zwei Piloten oder um ein Zwei-Fahrer-Team oder zwei Teams mit je einem Fahrer handeln.
«Uns wären Pakete mit zwei Teams und je zwei Piloten lieber», erklärte Jarvis gegenüber motogp.com. «Der Grund, warum wir das Material verleasen und nicht verkaufen, ist rasch erklärt. Wir lassen unsere neueste Technologie in diese Triebwerke einfliessen. Die Motoren werden also sehr ähnlich sein wie jene, die das Tech3-Team verwendet. Wir wollen verhindern, dass diese Spitzentechnologie in die Hände Dritter kommt. Am Jahresende werden wir also das gesamte Material zurücknehmen. Wir werden auch alle Revisionen für die Teams erledigen.»
«Yamaha wir gemeinsam mit der Dorna die Teams auswählen», betont Jarvis. «Das Team muss einen Vertrag unterzeichnen und uns mitteilen, wer die Fahrwerke baut. Dann werden wir dem Chassis-Hersteller alle nötigen Information zukommen lassen. Wir haben bereits mit allen drei möglichen Chassis-Herstellern gesprochen. Sie wären alle drei in der Lage, konkurrenzfähige Fahrwerke herzustellen.»
Nächstes Jahr dürfen alle Privatteams, welche die Honda-Production-Racer kaufen oder die Yamaha-Motoren leasen mit 24 (statt 20 Liter) fahren und zwölf statt fünf Triebwerke in Anspruch nehmen. Die Einheits-Elektronik (ECU) muss von Magneti-Marelli verwendet werden – Software und Hardware.
«Das Yamaha-Werksteam wird 2014 eine andere Software haben, das wird der deutlichste Unterschied sein», sagt Jarvis. «Ich bin gespannt, wie sich die vier zusätzlichen Liter Sprit für die CR-Teams in den Rennen auswirken. Wir werden Ende Juni mitteilen können, mit welchen Teams wir im Gespräch sind. Nachher brauchen wir genug Zeit, um alle Teile zu produzieren. Danach können die Teams im November erste Tests absolvieren.»
Bisher ist nur das MarcVDS-Team (mit Moto2-WM-Leader Scott Redding als Fahrer) als möglicher Kunde durchgesickert. «Bei Honda bekomme ich ein Gesamtpaket, bei Yamaha weiss ich nicht, wie konkurrenzfähig die Chassis-Eigenbau-Entwicklung von FTR, Suter oder Kalex wäre», gibt Power-Electronics-Teambesitzer Jorge Martinez (er fährt jetzt Aprilia mit Aleix Espargaró und Randy de Puniet) zu bedenken.