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Kalex und MotoGP-Yamaha: «Oberflächlicher Austausch»

Von Günther Wiesinger
Bei der Dutch-TT in Assen will Yamaha entscheiden, welche Teams und welche vier Fahrer 2014 die vier Yamaha-M1-Motoren bekommen. Und wer baut die Chassis?

«Wenn du ein Gespräch in der Boxengasse als Meeting bezeichnest, dann hatte ich ein Meeting mit Michael Bartholemy von Marc VDS Racing», erklärte Alex Baumgärtel, gemeinsam mit Klaus Hirsekorn der Designer und Kopf von Motorradhersteller Kalex engineering im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich nenne so etwas einen oberflächlichen Austausch. Ausserdem müssen sich die Teans zuerst mit Yamaha einigen. Wie gesagt: Es sind zum Thema MotoGP mit Yamaha-Motoren momentan keinerlei Aktionen unsererseits im Gange.»

Auch nicht mit dem Power-Elektronics-Aspar-Team von Jorge Martinez, der bei Suter Racing wegen Chassis für die M1-Yamaha angefragt hat?

Baumgärtel: «Mit Aspar-Sportdirektor Gino Borsoi habe ich wie mit jedem anderen über die Yamaha-Option gesprochen. Wenn das eine Anfrage hätte sein sollen, wäre diese in der dritten oder vierten Zeile versteckt gewesen. Ich habe das zumindest nicht als Anfrage verstanden.»

Übrigens: Das Mapfre-Aspar-Team fährt in der Moto3-WM mit Kalex-KTM (Folger, Granado), in der Moto2 (Terol, Torres) mit Suter.

Baumgärtel: «Die Zeit läuft»

Yamaha wird für die MotoGP-Saison 2014 vier Pakete mit YZR-M1-Motoren (inklusive pneumatischer Ventile) verleasen, das soll pro Fahrer 800.000 Euro pro Saison kosten. Kalex schätzt die Chassis-Kosten 400.000 bis 450.000 Euro pro Fahrer und Saison.

Yamaha würde am liebsten zwei Teams mit zwei Fahrern beliefern. Oder ein Zwei-Fahrer-Team und zwei Rennställe mit je einem Piloten.

Baumgärtel hatte schon im März gesagt, wenn im November 2013 so eine MotoGP-Kalex-Yamaha getestet werden soll, müssen in kürzester Zeit ein Auftrag auf dem Tisch liegen. Baungärtel: «Aber die Zeit läuft...»

«Jetzt ist dieses Projekt fünf Monate verspätet», grübelt Motorrad-Konstrukteur Baumgärtel. «Um für die Saison 2014 wirklich gut vorbereitet zu sein, müsste längst eine Bestellung auf dem Tisch liegen. Es ist auch eine Frage der Qualität. Man muss zusätzliche Spezialisten suchen und engagieren, zum Beispiel einen Elektroniker. Und wenn der erste schriftliche Auftrag unterschrieben ist, braucht man bestimmt ein halbes Jahr, bis der erste Prototyp für einen Funktionstest einsatzbereit ist. Also wird die Zeit für einen Test 2013 bereits reichlich knapp.»

Marc VDS Racing aus Belgien ist ein Team, das sich einen Deal mit Yamaha vorstellen könnte. Als Fahrer ist Scott Redding vorgesehen. Marc VDS verhandelt aber auch mit Honda und Ducati.

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