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Forward Racing: keine Punkte, aber Potenzial?

Von Günther Wiesinger
Colin Edwards und Claudio Corti von Forward Racing kutschierten mit ihren FTR-Kawasaki in Assen hoffnungslos hinterher.

Natürlich, man kann Misserfolge auch schönreden. Ein prächtiges Beispiel ist die Versagertruppe von NGM Mobile Forward Racing.

Sie trat in Assen in zwei Klassen (Moto2 und MotoGP) an – und brachte keinen einzigen der sechs Fahrer (De Angelis, Corsi, Pasini und Cardús in der Moto2, Edwards und Corti in der MotoGP) in die Punkteränge.

In der MotoGP-Klasse haben die Piloten von Forward Racing mit ihren FTR-Kawasaki gegen die Aprilia und Suter-BMW nichts zu bestellen, ja, genau jene Suter-BMW, die der ehemalige «Texas Tornado» Colin Edwards vor einem Jahr als «Scheisshaufen» bezeichnete.

Eskil Suter, Geschäftsführer von Suter Racing Technology und für den Bau der Suter-BMW verantwortlich, sagte damals in Brünn: «Colin ist fahrerisch kein Tornado mehr, höchstens eine leichte Brise.» Dann zeigte er Datenaufzeichnungen, die nachwiesen, dass Mika Kallio beim Brünn-Test 2011 mit viel mehr Kurvenspeed unterwegs war als Edwards beim Tschechien-GP 2012.

Jetzt fährt also Aleix Espargaró mit dem Aprilia-Claiming-Rule-Bike auf Rang 8, Colin Edwards auf Rang 17.

Und wenn man im Gegensatz zu Espargaró nicht manche Prototypen abschütteln kann (Smith, Dovizioso, Hayden, Iannone, Pirro) und sogar 43 Sekunden auf die beste Claiming-Rule-Maschine verliert, muss man andere Erfolge geniessen.

«Edwards und Corti erste und zweite FTR-Kawasaki beim Assen-GP», jubelte Forward in der Pressemeldung nach der Dutch TT, wo Edwards 75,249 Sekunden auf den Sieger verloren hat.

Colin Edwards: Rücktritt verpasst?

«Ich hatte einen guten Start, wurde aber in der ersten Kurve behindert», teilte Edwards mit. «In Kurve 5 wurde ich wieder nach aussen gedrängt. Dann war ich an letzter Stelle. Nachher habe ich einige Gegner überholt. Doch die Maschine ist in den Highspeed-Schikanen sehr schwerfällig.»

Der nächste Scheisshaufen?

Oder hat der 39jährige Edwards einfach den richtigen Zeitpunkt zum Aufhören verpasst?

«Wie bei den letzten Rennen hatte ich in den ersten zehn Runden Mühe», stellte Claudio Corti nach Platz 18 und 84,8 Sekunden Rückstand fest. Aber wir sind die zwei besten FTR-Kawa gewesen, das ist eine Befriedigung. Klar, das Ziel waren WM-Punkte. Das haben wir nicht erreicht. Ich glaube, das Motorrad hat Potenzial; wir können näher rankommen.»

«Das Motorrad hat Potenzial.» Genau diesen Satz hat uns Edwards schon beim ersten Sepang-Test 2013 in der ersten Februar-Woche gesagt. Vor fünf Monaten.

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