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Stefan Bradl: «Der Sachsenring ist etwas Besonderes»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl beim Assen-GP

Stefan Bradl beim Assen-GP

LCR-Honda-Pilot fühlt beim Heim-GP Extra-Motivation. Aber dem Streckenverlauf kann er nichts abgewinnen. «Eng und winkelig und dauernd linksrum», meint er.

«Der Sachsenring war noch nie meine Lieblingsstrecke», sagt Stefan Bradl ohne Umschweife. «Weil er so eng und winkelig ist und weil es dauernd linksrum geht. Das ist nicht etwas, wo es mir unglaublich viel Spass macht. Dagegen war der neue Circuito Termas de Rio Hondo in Argentinien eine Piste, bei dem man schon ein bisschen ein Lachen unter dem Helm hat. Das ist beim Sachsenring weniger gegeben. Dem einen gefällt’s, dem andern weniger. Ich komme dort gut zurecht, aber es ist keine Strecke, die ich geniessen kann. Geniessen kann man nur die Fans. Ich kann das beim Fahren nicht ausblenden und behaupten, das merk’ ich nicht. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man vor dem eigenen Publikum fährt, das dir zujubelt. Da holt jeder Fahrer noch einmal extra was raus, besonders auf dem Sachsenring, weil dort die Zuschauer so nahe an der Strecke sind und weil man den Jubel dort als Fahrer sehr deutlich mitkriegt.»

Stefan Bradl: «Kein Grinsen bis zu den Ohrwascheln»

Bradl sagt, diese Zusatz-Motivation lasse sich schwer beschreiben, sie spiele sich im Hinterkopf ab. «Rein körperlich zum Beispiel, wenn es im Rennen anstrengend wirkt und man normalerweise sagen würde, ich kann nimmer, dann findet man plötzlich noch einmal fünf Prozent von Kräften, von denen man meinte, die seien gar nimmer da. Aber wie gesagt: Ich komme mit der Strecke klar, aber es ist nicht so, dass ich mit einem Grinsen bis zu den Ohrwascheln rumfahr’. Wenn es nicht der deutsche WM-Lauf wäre, würde ich mir diese Piste im Kalender nicht rot anstreichen. Dann würde ich sagen: Fahren wir halt am Freitag hin und am Sonntag wieder heim.»

Schon Mick Doohan bezeichnete den Sachsenring, neben Laguna Seca die kürzeste Strecke im Kalender, schon 1998 eine «Micky-Mouse-Piste». Die 500-ccm-Maschinen schafften damals nur 217 km/h Top-Speed!

Die bisherige Bilanz von Stefan auf den Sachsenring kann sich sehen lassen: zwei zweite Plätze 2008 (125 ccm) und 2011 (Moto2), dazu ein vierter Platz 2010 in der Moto2 und ein fünfter Rang 2012 in der MotoGP.

Doch hält Bradl fest: «Durch die Fans, die uns so gewaltig anfeuern, ist der Sachsenring-GP für uns alle was Besonderes. Aber was den Streckenverlauf betrifft, haben wir in Deutschland schönere Strecken. Das brauch’ ich nicht verleugnen, denn das ist Tatsache.»

Nach Platz 3 im Assen-Qualifying setzt sich Stefan Bradl für den Heim-GP wieder einen Platz in der ersten oder zweiten Startreihe zum Ziel. Im Rennen will er unter die ersten fünf fahren.

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