Karel Abraham: Die Gründe für den Wechsel auf Honda
Der tschechische MotoGP-Pilot Karel Abraham fährt 2014 seine vierte MotoGP-Saison – mit dem neuen Produktion-Racer Honda RC213V. Diese Nachricht hat Cardion AB Motoracing-Teambesitzer Karel Abraham senior heute für SPEEDWEEK.com bestätigt.
2011 und 2012 war «Abaja» mit einer Ducati Desmosedici unterwegs, 2013 mit einer ART-Aprilia, die als Claiming-Rule-Bike homologiert ist. Lange sah es so aus, als würde der Brünner Student mit Aprilia weitermachen, aber während des Rennwochenendes in Laguna Seca hat sich alles geändert.
Zwischen Cardion AB Motoracing Team und HRC wurden dort letzte Gespräche für das Programm und eine Zusammenarbeit in der Saison 2014 geführt worden.
«Es war für uns nicht einfach, diese Entscheidung zutreffen», sagt Vater Abraham, der auch Betreiber der GP-Strecke in Brünn ist. «Voriges Jahr hat die Zusammenarbeit mit Ducati überhaupt nicht funktioniert, aber mit ART haben wir ein sehr korrektes Verhältnis. Es bestand auch von Seiten Aprilias grosses Interesse an der Fortführung der Zusammenarbeit. Wir haben das sehr intensiv angedacht. Unser Schwerpunkt war klar: Wir wollten ein möglichst konkurrenzfähiges Motorrad bekommen. Wir haben vier verschiedene Varianten gehabt: Die M1-Motoren von Yamaha, einen kompletten Honda-Production-Racer, die Rückkehr zum Ducati oder bei Aprilia zu bleiben. Dort wollten wir aber die Garantie, dass das italienische Werk dieses Motorrad weiter entwickelt!»
«Das Honda-Angebot ist für uns sehr vielversprechend. Aber wir wären auch gern bei unseren eigenen Lieferanten bleiben. Das hat uns Honda versprochen, und wir haben den Vorvertrag schon unterschrieben», sagt Chefingenieur Marco Grana. Das heisst: Abraham wird 2014 Produkte von Öhins (statt Showa) und Brembo (statt Nissin) fahren.
Die käufliche V4-1000-ccm-Honda hat keine «seamless gearbox» und wird die Einheits-ECU von Magneti Marelli haben. Deshalb gilt das Team weiter als CRT-Rennstall und darf 24 statt 20 Liter verwenden.
Der erste Honda-Test ist nach dem Saisonfinale in Valencia geplant. «Für mich und auch für unser Team wird es eine grosse Umstellung. Aber ich hoffe, dass es besser wird. Fast meine ganze Karriere bin ich auf italienischen Fabrikaten gefahren, ausser das letztes Moto2-Halbjahr 2010 mit der britischen FTR. Damit habe ich in Valencia gewonnen. Hoffentlich haben wir diesmal den richtigen Schritt gemacht. Der Abschied von Aprilia fällt nicht leicht», sagt Karel Abraham junior. «Weil es ein sehr gutes Bike ist. Ich habe damit ein besseres Gefühl gehabt als mit der Ducati. Leider wird diese Maschine motormässig nicht konkurrenzfähig gegen die Prototypen sein. Obwohl die Aprilia unter den CRT-Bikes mit Abstand das bessere Bike ist.»