LCR-Honda: Kommt Nicky Hayden neben Bradl?
LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello
Vor wenigen Tagen machte LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello gegenüber SPEEDWEEK.com noch deutlich, dass er vorläufig keine konkreten Pläne für einen zweiten Fahrer neben Stefan Bradl habe.
Es ging damals um Johnny Rea, den Siebten der Superbike-WM. «Wenn ich ihn auf einen Honda-Production-Racer setze, brauche ich zusätzlich 3 Millionen Euro», betonte Cecchinello am Mittwoch dieser Woche. «Diese Summe lässt sich nicht auftreiben. Ein zweiter Fahrer macht nur Sinn, wenn er sich selber finanziert.»
Beim Indianapolis-GP kam ein solcher anderer Fahrer bei LCR als Nr. 2 mit einem Production-Racer ins Gespräch – Nicky Hayden.
American Honda hat in Indy gegenüber HRC versichert, dass sie Nicky Hayden in der MotoGP-Weltmeisterschaft 2014 finanziell gern unterstützen würden. Auch Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta will Hayden in der Königsklasse halten, zumal es mit der feststehenden Rückkehr nach Indianapolis 2014 wohl wieder drei WM-Läufe in den USA geben wird. Die Dorna braucht auch wegen der Deals mit den US-TV-Sendern einen populären Amerikaner in der WM.
Lucio Cecchinello wurde gefragt, ob er Hayden neben Bradl in seinem LCR-Rennstall unterbringen könne. «Aber bei mir hat sich nichts geändert», sagt der Italiener. «Ich habe kein Budget für so ein Projekt.»
Doch bei LCR existieren immerhin zwei US-Sponsoren wie Rizoma und Parts Unlimited, die Interesse an Hayden zeigen.
«Wir können so einen Production-Racer für Nicky nur einsetzen, wenn American Honda einen Grossteil der Kosten übernimmt», betont Cecchinello, der inzwischen auch Stefan Bradl über diese Möglichkeit informiert hat. «Ich will nicht, dass Stefan diese Neuigkeit aus den Medien erfährt», erläuterte der LCR-Teamchef.
Ob American Honda die Materialkosten und womöglich Nickys Fahrergage übernehmen kann, lässt sich bisher nicht abschätzen. Auch die Dorna könnte einen Zuschuss leisten, damit Hayden nicht in die Superbike-WM zu Ducati abwandert.
«Momentan steht dieses Projekt noch auf wackligen Beinen», ist sich Lucio Cecchinello bewusst. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass es noch klappt. Auch die Bestellfrist für die Production-Racer ist längst abgelaufen.»