Cal Crutchlow: Kann er spanische Dominanz beenden?
Cal Crutchlow: Die Briten warten seit 1981 auf einen Sieg
Cal Crutchlow (27) benützte bei der Fahrt auf Platz 5 in Indianapolis erstmals einen neuen Tank von Yamaha und eine neue Sitzeinheit. Denn der Tech3-Yamaha-Pilot hat in letzter Zeit oft bemängelt, dass er in der Anfangsphase der Rennen mit vollem Tank kostbare Zeit verliert.
Für Indianapolis erhielt er diesselben Teile, die Jorge Lorenzo und Valentino Rossi schon das ganze Jahr verwenden. Tatsächlich fühlte sich Crutchlow damit in den ersten Runden wohler. Aber das Team hatte nicht genug Erfahrung mit dem Set-up, deshalb litt der Brite in der Schlussphase.
Der neue Tank und die neue Sitzbank verlagern mehr Gewicht auf das Hinterrad, damit kann mit vollem Tank später gebremst werden.
Aber am Schluss stimmte die Balance nicht mehr, deshalb tat sich Crutchlow gegen Rossi und Bautista ziemlich schwer, schilderte der der WM-Fünfte im Gespräch mit MCN.
«Wir haben die Balance der Maschine nicht richtig hingekriegt», stellte Crutchlow fest. «Mir ist der beste Start seit langer Zeit gelungen. Die ersten fünf Runden waren besser als üblich. Aber nach zehn Runden hatte ich hinten keinen Grip mehr. Bei den Rennen in Mugello, Assen und auf dem Sachsenring kam in der zweiten Hälfte meine beste Phase. In Indy war es ganz klar umgekehrt. Ich war anfangs stark, nachher schlecht.»
«Wir konnten in den freien Trainings nicht rausfinden, wie das mit dem neuen Tank im Rennen klappen würde. Man kann in den Trainings nicht 27 Runden fahren... Aber wir wissen jetzt, was wir für Brünn ändern müssen. Wir sind enttäuscht, weil wir so weit vom Podest entfernt waren. Aber wir sind immer noch das beste Kundenteam.»
Die nächsten zwei Wochen werden wichtig für Cal Crutchlow. Denn am 1. September erhoffen sich die britischen Fans in Silverstone den ersten MotoGP-Sieg eines Briten seit Barry Sheene in Anderstorp/Schweden 1981.
Crutchlow freut sich jetzt auf Brünn, wo er 2012 mit Rang 3 den ersten seiner sechs Podestplätze erzielt hat. Kann Cal die spanische Vorherrschaft durch Márquez, Pedrosa und Lorenzo bald stoppen?
«Wenn ich die Ergebnisse von Laguna und Indy anschaue, dann muss ich diese Frage verneinen. Denn wir waren dort 17 und 19 Sekunden hinter dem Sieger. Aber im Rennsport kann alles passieren», meint Crutchlow. «Die ersten drei bewegen sich momentan allerdings auf einem anderen Level. Jorge hat in Indy nur fünf Sekunden auf den Sieger verloren. Das ist für einen Yamaha-Fahrer auf dieser Piste sehr eindrucksvoll. Ich dachte, ich sei am Limit. Aber ich war zehn Sekunden hinter ihm!»