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Bestzeit für Stefan Bradl: «Bin nicht euphorisch»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl im zweiten Brünn-Training

Stefan Bradl im zweiten Brünn-Training

Stefan Bradl gelang im zweiten Freitag-Training die Bestzeit. Aber er ist mit dem Set-up noch nicht zufrieden. Und für Sonntag befürchtet er Regen.

Stefan Bradl gelang zum zweiten Mal in seiner MotoGP-Karriere (nach dem Sachsenring-GP 2013) die Freitag-Bestzeit. Aber die Verfolger sitzen ihm dicht im Nacken.

Stefan, du wollstest nach Platz 7 am Vormittag im zweiten Training auf Platz 4 oder 5 fahren. Jetzt bis du Erster. Was ist da schiefgelaufen?

Ja, wir sind zwar Erster, aber es schaut auf dem Papier besser aus als es in Wirklichkeit ist. Ich bin jetzt nicht euphorisch, weil ich genau weiss, dass wir noch Probleme haben. Ich bin nicht übertrieben happy, obwohl ich das in unserer Situation eigentlich sein sollte.
Wir haben nämlich mit dem harten Hinterreifen, mit dem haben wir diverse Probleme gehabt, es ist nicht vorwärts gegangen, ich war frustriert.
Auf jeden Fall haben wir die Vormittags-Probleme verbessert. Ich habe Recht gehabt, als ich gesagt habe, dass wir sie in den Griff bekommen. Es ist einen deutlichen Schritt besser geworden. Ich bin zwar noch nicht richtig zufrieden. Aber als wir hinten den weichen Reifen reingemacht haben, ist mir ein grosser Schritt gelungen.
Ich bin sehr zufrieden, dass es so geklappt hat. Aber wir müssen noch einige Probleme ausmerzen. Mit dem Vorderrad bin ich nicht nicht ganz so happy. Die Gabel absorbiert die Bodenwellen nicht gut genug, dadurch geht alles auf den Reifen. Dadurch muss er zu viel verkraften.
Es ist mir jetzt eine gute Runde gelungen. Aber über die Distanz kann ich diesen Speed mit dem momentanen Set-up nicht halten.
Man muss auch bedenken, dass alles eng beisammen ist. Zwischen 1 und 8 kann es schnell einmal wieder rückwärts gehen.

Muss man sich das Ausprobieren des harten Hinterreifens nicht irgendwann abgewöhnen? Das ist doch Zeitverschwendung?

Ich war nicht happy mit dieser Entscheidung und habe das auch gesagt. Anderseits sagte mein Crew-Chief Beefy dann, man muss mit dem Körper daran arbeiten, um den richtigen Grip zu finden, eventuell den Fahrstil anpassen.
Da hat er einerseits Recht. Auf der anderen Seite ist es für den Fahrer immer frustrierend, wenn man mit der schlechteren Variante rumfährt, von der man weiss, dass sie nichts bringt.

Meistens machst du als einziger Fahrer diese Fleissaufgabe?

Rossi hat ihn zum Schluss auch probiert. Es ist nicht so, dass er ein komplettes Desaster ist. Aber er ist deutlich langsamer.

Kann der harte Hinterreifen eine Variante fürs Rennen sein?

Glaube ich nicht. Wenn die Wetterprognosen stimmen, werden wir im Rennen eher Regenreifen verwenden müssen.

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