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Valentino Rossi: «2013 als Entschädigung»

Von Sharleena Wirsing
Der neunfache Weltmeister Valentino Rossi sprach vor seinem Heim-GP in Misano über Ducati, seine Rückkehr zu Yamaha und seine Ziele für die Zukunft.

Nach zwei sieglosen Jahren im Ducati-Werksteam kehrte Valentino Rossi 2013 reumütig zu Yamaha zurück. In Assen feierte der 34-Jährige seinen ersten Sieg seit 2010. Nun steht sein Heim-GP in Misano bevor.

 «Es wäre sehr schön gewesen, mit Ducati zu gewinnen», blickt Rossi zurück. «Ich habe nicht erwartet, dass es so schwierig sein würde. Ich gab hundert Prozent, aber es sollte nicht sein. Der schwierigste Teil war, zu wissen, dass es zwei Jahre sind. Am Ende des ersten erkannte ich, dass es keine Chance gab. Doch ich wusste, ich müsste ein zweites Jahr durchstehen und das mit der Gewissheit, nicht in der Lage zu sein, für gute Positionen zu kämpfen. Das war kompliziert. Es war sehr schwierig, sich zu motovieren und zu versuchen, konzentriert zu bleiben. Am Ende genießt man die 18 MotoGP-Rennen nicht. Man reist um die Welt, aber weiß, man kann nicht für das kämpfen, was man erreichen will.»

Rossi räumt ein, dass er vor der Rückkehr zu Yamaha trotzdem Bedenken hatte: «Als ich zu Yamaha zurückkehrte, war ich nicht ganz sicher, ob ich eine offizielle Yamaha M1 erhalten würde. Es machte mir Sorgen, dass ich meine Karriere mit zwei negativen Jahren beenden müsste. Als schließlich bestätigt wurde, dass ich wieder mit meiner M1 angreifen kann, war ich sehr, sehr motiviert.»

Sobald Rossi wieder auf ‹seiner› M1 saß, kehrte er mit Rang 2 in Katar direkt auf das Podium zurück. «Das ganze Wochenende lief gut», erinnert er sich an das erste Rennen der Saison 2013 in Katar. «Aber dann hatten wir das Qualifying. Die anderen waren sehr stark und ich war nicht in der Lage, mich zu verbessern. Ich musste von hinten aufholen. Das Rennen selbst war großartig und ich konnte in den letzten zehn Runden eine gute Pace aufrechterhalten. Wenn du merkst, dass du die anderen tatsächlich einholen kannst, ist das ein schönes Gefühl.»

Sein erster Sieg nach über zwei Jahren wurde nicht nur von den Fans ausgelassen gefeiert: «Assen war ein ganz besonderes Rennen, denn Siegen unterscheidet sich einfach von allem anderen, einschließlich einem zweiten Platz. Es war ein besonderer Sieg für mich, zumal ich seit 2010 nicht mehr gewonnen hatte, und ehrlich gesagt wusste ich nicht, ob ich es jemals wieder tun würde. In Assen zu gewinnen, in einem schönen Rennen und nach mehreren Überholmanövern. Das war wohl der schwierigste Sieg in meiner Karriere, aber der, den ich am meisten wollte. Genau in diesem Moment fühlte ich eine Entschädigung für alle Enttäuschungen der letzten zwei Jahre. Wieder vom Sieg zu kosten, ist immer etwas Besonderes.»

Das nächste wichtige Rennen, bei dem ihm hohe Siegchancen eingeräumt werden, ist Rossis Heim-GP in Misano. «Das Ziel ist es, in die Top-3 zu kommen, um zu versuchen mit Cal Crutchlow zu kämpfen und zu punkten, aber vor allem, es auf das Podium zu schaffen und Rennen zu gewinnen. Aber ich denke, dass es jetzt anstrengender wird als zuvor, denn wenn man jung ist, ist alles immer viel einfacher. Um jetzt solche Ergebnisse zu erreichen, musst du immer hundert Prozent konzentriert sein und besonders hart in der Box arbeiten, um sicherzustellen, nichts unversucht gelassen zu haben.»

Bei sechs verbleibenden Grands Prix in der Saison 2013 und 150 Punkten, die noch zu vergeben sind, liegt Valentino Rossi derzeit mit 77 Punkten Rückstand auf Rang 4 der WM-Tabelle.

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