Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Fünfter Saisonsieg: Jorge Lorenzo rückt näher

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo: Triumph in Misano

Jorge Lorenzo: Triumph in Misano

Jorge Lorenzo hat den WM-Titel 2013 noch nicht abgeschrieben. Der Yamaha-Superstar zeigte sich in Misano als unwiderstehlich.

Zweiter MotoGP-Sieg innerhalb von zwei Wochen, erster Triumph beim ersten Antreten mit dem neuen nahtlos schaltenden Getriebe (seamless gearbox), Rückstand auf Lorenzo auf 34 Punkte verkürzt – Jorge Lorenzo hatte beim Misano-GP allen Grund zur Freude.

Italien scheint ein gutes Pflaster für ihn zu sein – er hat jetzt die letzten sechs MotoGP-Rennen hintereinander in Italien gewonnen, drei in Misano, drei in Mugello.

Lorenzo hat seine Startschwäche ausgemerzt, er legte vom Start weg mit eindrucksvoller Entschlossenheit los, nachdem er im Warm-up noch einen kleinen Set-up-Trick ausprobiert hatte, der sich glänzend bewährte. «Im Grunde haben wir nur einen stabilere Gabel eingebaut, damit ich heftiger bremsen konnte.» Die 0,5 Sekunden Rückstand im Quali hatten den Weltmeister von 2010 und 2012 ins Grübeln gebracht.

«Ich war nach den zwei Trainingstagen verärgert, weil wir die Vorteile der seamless gearbox nicht richtig ausgenützt haben», schilderte Jorge. «Ich wusste, wir müssen uns etwas einfallen lassen, wenn wir eine Siegchance haben wollen. Also haben wir die Daten aufmerksam studiert und dann die stärkere Gabel genommen. Zum Glück war ich dann im Warm-up gleich viel schneller, ich fühlte mich viel wohler, ich habe mir die Bestzeit geschnappt. Das gab mir die nötige Motivation und Selbstsicherheit. Ich bin mit derselben Einstellung wie bei den letzten Rennen an den Start gegangen. Ich wollte sofort losbrausen und die Verfolger abschütteln. Da ich mich jetzt körperlich wieder stärker fühle, ist mir alles gelungen. Ich bin tadellos gestartet, ich habe Marc überholt. Und ich bin von der ersten Kurve an ans Limit gegangen. Dadurch habe ich mein Ziel erreicht – ich konnte allein davonfahren. Ich muss mich bei meiner Technikcrew bedanken. Sie hat mir ein einwandfreies Motorrad hingestellt. Wir haben den Kopf nie hängen lassen, als wir im Training zurücklagen...»

«Ich habe in den ersten Runden einen grossen Vorsprung rausgefahren, aber ich musste dann konzentriert bleiben, ich konnte mir nicht den geringsten Fehler leisten. Denn Marc und Dani lagen auf der Lauer. Sie waren sehr stark, ich wusste, sie haben eine ähnliche Rennpace wie ich. Aus diesem Grund war das Rennen körperlich sehr anspruchsvoll für mich», versicherte Lorenzo.

Lorenzo hat in diesem Jahr fünf Siege einheimst, gleich viele wie Márquez. «Aber ich habe im Assen-Training diesen dummen Fehler gemacht, der zum ersten von zwei Schlüsselbeinbrüchen geführt hat. Das war mein Fehler. Aber ich kann die Vergangenheit nicht ändern. Ich schaue lieber in die Zukunft. Wir müssen das Motorrad weiter verbessern und möglichst viele weitere Rennen gewinnen.»

Es sind noch fünf Rennen zu fahren. «Wenn ich die Meisterschaft gewinnen will, muss ich Siege einfahren», ist sich der Mallorquiner bewusst. «Das ist das einzige, was wir tun können. Marc ist sehr stark. Er ist immer an erster oder zweiter Stelle. Er ist ein harter Gegner. Schwer zu schlagen. Aber wir geben nicht auf!»

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