Ducati-Rennchef Gobmeier: «Neue Maschine für 2014»
San-Marino-GP: Andrea Dovizioso landete im geschlagenen Feld
Das Ducati-Werksteam wollte in der zweiten Saisonhälfte 2013 zumindest in der zweiten Gruppe mit Fahrern wie Crutchlow, Bautista und Bradl mitfighten und womöglich wieder am Podest anklopfen.
Die Wirklichkeit sieht anders aus. Diue Ducati-Asse Andrea Dovizioso Und Nicky Hayden sehen die japanischen Prototypen von Yamaha und Honda nur aus der Entfernung. Sie müssen sich sogar vor den Aprilia-Claiming-Rule-Bike von Aleix Espargaró (sechster Startplatz in Misano) in Acht nehmen.
In der Saison 2013 dürfte nicht mehr viel zu retten sein. Ducati baut jetzt ein komplett neues Motorrad für die Saison 2014. Sämtliche Updates und neuen Chassis-Versionen haben sich in diesem Jahr nicht wesentlich bewährt. Der erhoffte «big step» ist bisher nicht gelungen. Aber der Prototyp für 2014 wird an den drei Tagen nach dem Valencia-GP von 11. bis 13. November erprobt werden – von Dovizioso und Crutchlow.
«Wir arbeiten an einem Redesign des kompletten Motorrads», versichert Bernhard Gobmeier, General Manager von Ducati Corse. «Wir untersuchen jeden Winkel, wir studieren die Daten und alle Informationen, die wir in diesem Jahr gesammelt haben. Beim Valencia-Test werden wir einen Zwischenschritt zwischen 2013 und 2014 sehen. Es wird ein erster grosser Entwicklungsschritt sein. Es werden einzelne neue Lösungen sein. Wie es nach dem Valencia-Test weitergeht, das überlegen wir noch. Was wir in Valencia zeigen, wird nicht die endgültige Lösung darstellen.»
Gobmeier dementiert alle Gerüchte, Ducati werde zum Konzept des Karbon-Monocoque zurückkehren. Dieses Chassis wurde im ersten Rossi-Jahr 2011 ad acta gelegt.
«Wir haben viele neue Erkenntnisse über die Steifigkeits-Parameter», sagt Gobmeier. «Wir wissen auch, wie sich verschiedene Steifigkeitswerte auf das Verhalten der Maschine auswirken. Mit dem Karbonchassis hat Ducati einen grossen, grossen Schritt im Vergleich zum vorher verwendeten Stahlchassis gemacht. Aber sogar Casey Stoner hatte seine Probleme damit. In erster Linie klagten die Fahrer über mangelhaftes Feeling. Und das ist eine grosse Gefahr bei so einem Konzept.»
Nicky Hayden meinte beim WM-Lauf in Indianapolis, er wäre früher mit dem Karbonchassis schneller und konkurrenzfähiger gewesen. Er wundert sich, warum es ausgemustert wurde.
Gobmeier: «Wenn du nicht spürt, was das Motorrad tut, kannst du eine, zwei oder drei schnelle Runden fahren. Denn das Chassis war bei den Richtungswechseln sehr präzise. Es gab ein paar gute Aspekte damit. Aber besonders das Gefühl für das Vorderrad hat zu wünschen übrig gelassen. Das haben alle Fahrer einstimmig bestätigt. Wir müssen jetzt andere technische Massstäbe anwenden. Wir sind auf einem guten Weg, all das zu berücksichtigen. Ich werde nicht behaupten, wir haben alle Antworten auf unsere Fragen. Aber wir erkennen Fortschritte.»