Pol Espargaró muss bei Yamaha Geduld haben

Der Moto2-WM-Zweite Pol Espargaró, der in der WM-Tabelle nur noch 23 Punkte hinter Leader Scott Redding liegt, wird geduldig sein müssen, wenn er einen Platz im Yamaha-Werksteam ergattern will.

Denn Valentino Rossi will seinen Vertrag auf 2015 und 2016 verlängern, auch bei Lorenzo ist keine Yamaha-Müdigkeit in Sicht.

Es wird also vielleicht erst für 2017 ein Platz auf der Werks-Yamaha YZR-M1 verfügbar sein. 2014 übernimmt der Spanier Pol Espargaró bei Tech3-Yamaha den Platz von Cal Crutchlow, der für zwei Jahre zu Ducati geht.

Fall sich Yamaha mit Lorenzo und Rossi auf zwei weitere Jahre bis Ende 2016 einigt, bleiben die Türen im Werksteam für Pol Espargaró (22) bis 2017 verschlossen.

«Jeder junge Fahrer will Fortschritte machen. Aber zuerst musst du schnell sein», stellte Lin Jarvis fest, der Managing Director von Yamaha Factory Racing. «Cal war drei Jahre bei Tech3. Sein erstes Jahr war nicht gerade einfach. Das zweite Jahr war besser. Jetzt im dritten Jahr ist er bereit für eine Werksmaschine. Pol ist noch keine MotoGP-Maschine gefahren. Wir werden ihm eine grosse Möglichkeit geben und ihn 2014 eine M1 mit Werksteilen fahren lassen. Was man mit solchen Bikes erreichen kann, hat Cal bewiesen. Pol muss zuerst einsteigen und sich dann allmählich steigern. Wird er sofort konkurrenzfähig sein? Wir wissen es nicht. Das ist nicht einfach bei diesen Gegnern. Ein junger Fahrer braucht auch Geduld.»

Tech3-Yamaha-Teamchef Hervé Poncharal rechnet wegen dieser Situation nicht mit einem Motivationsverlust seines neuen Schützlings. «Die Yamaha-Manager waren sicher schlau genug, um Pol die aktuelle Situation darzulegen. Wenn Yamaha mit Jorge und Valentino nach 2014 noch zwei Jahre weitermacht, kann Pol auch in unserem Team konkurrenzfähiges Material bekommen. Pol ist mit seinem Yamaha-Vertrag anscheinend sehr happy. Wenn er das gleiche Material hat wie das Werksteam, spielt es keine Rolle, ob sein Motorrad blau oder schwarz ist», betonte Poncharal gegenüber MCN. «Pol weiss, dass Jorge und Valentino eventuell länger bleiben. Er muss dann länger bei Tech 3 fahren... Aber er kann Cal oder Bradley fragen. Das Tech3-Team ist nicht der übelste Ort.»