Marc Márquez: Cal Crutchlow nimmt ihn in Schutz
Aragón-Sieger Marc Márquez: 39 Punkte vor Lorenzo
Der Brite Cal Crutchlow nimmt Marc Márquez nach dessen verunglückter Attacke gegen Dani Pedrosa in Runde 6 beim Aragón-GP in Schutz.
Der spanische Repsol-Honda-Werksfahrer hatte in der Bremszone vor Kurve 12 wieder einmal das Gas zu lange stehen lassen.
Er schubste Dani Pedrosa von hinten an, dabei brach das Kabel des Speed-Sensors für die Traction-Control, Pedrosa stürzte beim nächsten Beschleunigungsvorgang vor Kurve 13.
Die Mehrheit der Gegner und Experten war der Ansicht, es wären in diesem Fall keine Strafpunkte gerechtfertigt. Race-Director Mike Webb wird den Vorfall beim Malaysia-GP noch einmal bewerten. «Wir müssen noch mehr Beweismaterial sichten und bekommen von HRC noch einen Technical Report zur Traction Control», erklärte Webb im Gespräch mit SPEEDWEEK.com am Sonntagabend.
Wenn Márquez zwei Strafpunkte bekommt, muss er in Sepang aus der letzten Reihe wegfahren. Zwei bekam er nämlich bereits für die Missachtung der gelben Flaggen und Gefährdung der Streckenposten im Silverstone-Warm-up.
Tech3-Yamaha-Pilot Cal Crutchlow gegenüber MCN: «Ich halte nichts von Strafpunkten für Marc. Er war nicht ausser Kontrolle. Ja, er wurde rausgetragen. Er verliess die Rennstrecke, kam wieder zurück – und gewann das Rennen. Sein Sieg hat für mich keinen Makel. Wäre Marc so sanft angeschubst worden, er hätte kein Wort darüber verloren. Er würde sagen: Ein Sensor ist gebrochen, das hat zum Sturz geführt. Das ist der Unterschied. Marc hat Dani nicht von der Piste befördert.»
Crutchlow weiter: «Die Fahrer starten Überholmanöver, da passieren Fehler, danach wirst du rausgetragen. Hat Dani noch nie einen Fehler gemacht? Marc war der schnellste Fahrer auf der Strecke, er hat gewonnen. Er hat nichts falsch gemacht.»
Übrigens: Dani Pedrosa hat seinen Teamkollegen Nicky Hayden 2006 in Portugal ebenfalls zu Fall gebracht, der war damals WM-Leader – beim vorletzten Rennen!
Marc Márquez gewann den siebten WM-Lauf in diesem Jahr. Der 20-jährige Moto2-Weltmeister ist auf dem besten Weg, als erster Rookie seit Kenny Roberts 1978 gleich im ersten Jahr Weltmeister in der Königsklasse zu werden. Lorenzo liegt 39 Punkte zurück.